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Gedichte über Katzen - Seite 27


Affentheater

Möchte der Mensch etwas erleben,
muss er sich in die Welt begeben.
Die Ferien sind oft die richtige Zeit
und der Weg ist meist nicht weit.
Tiere sind beliebt und machen froh,
drum waren wir im Affenzoo.

Der Zoo existiert seit vielen Jahren,
doch wir haben es erst spät erfahren.
Es ist kein Haus, wo Mumien warten,
sondern ein großer Park oder Garten.
Kinder und Hunde, groß und klein,
auch Rollstuhlfahrer passten dort hinein.

Die Affen dort in großen Herden
gezüchtet, untersucht und gefüttert werden.
Ringsumher auf Wiesen und Koppeln
noch andere Tiere laufen und hoppeln.
Pferde, Ponys, ein Känguru,
stehen außerhalb, gehören aber dazu.

Schildkröten sind auch dabei
und ein hübscher Papagei.
Wenn man zur Toilette wollte,
man immer mit ihm reden sollte.
Ich tat es: „Du alter Schreier!“,
da klang es mir nach: „Auweia!“

Und meine Frage: “Was ist los?“
fand er einfach ganz famos.
Dabei wurde er auffällig mobil,
sicher fragte man das viel.
Stand man auf von seinem Platz,
kam ein Stubentiger mit einem Satz.

Die Alpakas waren so zahm,
dass jedes aus der Hand das Futter nahm.
Doch leider haben sie ungebeten
uns kräftig auf die Füße getreten.
Pro Fuß gibt es nur zwei Zehen,
die aber wie Keile aussehen.

Da war es besser auf Stühle zu sinken,
reichlich zu essen und zu trinken.
Dabei konnte man das Theater sehen,
das in den Affengehegen geschehen.
Bei den Menschen geht’s nicht anders zu,
doch haben sie dabei mehr ihre Ruh.

Treibt der Wind ein grünes Blatt,
der ganze Zwinger Hektik hat.
Jeder will dies Blättchen haben,
um sich daran zu erlaben.
Alle Früchte die wir spenden,
erst mal in der Küche enden.

Die Tierpfleger wissen genau,
dass die Affen zwar sehr schlau,
aber alles fressen, was wir bieten
und dann leicht in Not gerieten.
Alles, was ein Affe sich nur denkt,
wird beim Mensch über Beamte gelenkt.

Sie sehen sehr oft aus wie wir,
drum vergleicht man Mensch und Tier.
Die Affen stehen zwar auf beizeiten,
doch sie müssen nicht wie wir arbeiten.
Und dass sie auf Bäumen leben,
würde das Immobiliengeschäft beleben.

Wir haben die Beispiele aufgeschrieben
und fanden sie garnicht übertrieben.
Das einzige was uns garnicht packt,
sie laufen alle splitternackt.
Keiner sagt mir dann frei und frank,
was wäre mit unserem Kleiderschrank?

18.07.2018 © W.R.Guthmann
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Ein Weihnachtsmärchen

So viele Jahre ist's schon her,
dass ich glaubte an den Weihnachtsmann.
Ich wurd' erwachsen irgendwann,
sah des Heil'gen Abends Wunder bald nicht mehr.

Nun jagte ich tagein, tagaus durchs Leben,
meinte bald, allein nur die Vernunft, sie sei gescheit,
drum schob ich forsch in meinem Geist das Christkind auch beiseit.
Einer Jungfrau Kind, das konnt's doch gar nicht geben!

Doch eine tiefe Sehnsucht blieb und machte sich im Herzen breit,
kein voller Gabentisch konnt' sie mir seither stillen.
Erinnerungen, wie aus einem früh'rem Leben, quillen
nebelhaft hervor auf meiner Suche nach dem Segen früher Kinderzeit,
der mich ganz unerwartet heut empfing,
als ich zur Tür hinaus in den Garten ging.

So herrlich still und wie verzaubert lag vor mir das weiße Land ...
Ich atmete ganz tief den frostig jungen Morgen,
verschwunden waren Einkaufsstress und all die kleinen Sorgen.
Selbst der Himmel schien zu strahlen, so engelsgleich war sein Gewand.

Ein Kätzchen kam, als es mich sah, vertrauensvoll mir leis entgegen.
Wo kam es her? Was tat's mit mir, die schlichte, kleine Wesen in den eis'gen Wehen?
Plötzlich wieder konnte ich die Welt mit Kinderaugen sehen
und spüren, wie der Herrgott sich begann, in meinem Herz zu regen.

Ich weiß nicht mehr, wie lang ich schaute,
hab vergessen Pflicht und Uhr,
fühlt' in meinem Herze Liebe nur,
während ich versonnen in den Augenblick das weiche Fellchen kraulte

So wurd es wahr am Weihnachtstag, das schönste Wintermärchen!
Selig schnurrte 's Kätzchen auf dem Arm,
ich trug's nach Haus in Stübchen, hell erleuchtet, kuschelig warm.
Ein milder Sternenglanz lag über Tann und Lärchen.
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