Gedichte über Jahreszeiten - Seite 419

Das Jahr geht langsam nun zu Ende,
die Tage sind fast ohne Licht.
Dezember bringt uns leere Hände,
der Winter zeigt kalt sein Gesicht.

Die Flocken fallen still vom Himmel,
die Welt sieht ganz verändert aus.
Das Land ist weißer als ein Schimmel,
die Kälte zieht in jedes Haus.

Nun friert man in den dicksten Socken,
ein jeder Weg scheint jetzt so weit.
Von Ferne hört man leis die Glocken,
der Klang schallt durch die Dunkelheit.

Die Sonne will nur selten scheinen,
die Stadt erstarrt zu Frost und Eis.
Ein jedes Herz beginnt zu weinen,
und alles dreht sich still im Kreis.

Man blickt in zweifelnde Gesichter,
schon spürt man nah die Jahresfrist.
Und doch sieht man im Glanz der Lichter,
dass irgendwo noch Hoffnung ist.


© Kerstin Mayer 2023

-1-
Viel Erfolg im neuen Jahr!

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen,
Kater Tom wirkt reserviert, verlegen,
denn im Herzen Gefühle sich regen,
stürmisch und heißt - Tom sucht nach Auswegen.

In Zukunft will er mit Gottes Segen
mutig, forsch auftreten, fast verwegen,
sein Herz in Katze Mos Pfoten legen,
hoffentlich steht er dann nicht im Regen.

-2-
Dankbarkeit

Als die Kirchturmuhr schlug Mitternacht
Kater Archibald sich geschworen hat
"künftig will ich artig sein und sacht
Frauchen schmusen, auch wenn ich bin satt,
ihr mehr Dankbarkeit zeigen fürs Futter,
auch wenn es mir mal nicht so gut schmeckt,
dann wird gewiss alles sein in Butter,
solange der Nörgler nicht in mir steckt."

-3-
Jetzt schlägt,s 13!

In dieser Silvesternacht schröt Kater Tom Bea erneut ewige Treue

"Der Weg zum Himmel ist, wie man weiß,
gepflastert mit guten Vorsätzen",
lässt Bea verlauten, zunächst leis,
gleich darauf beginnt sie zu ätzen
"wenn du im neuen Jahr nicht umsetzt,
was du mir eben hast geschworen
- ihre Stimme klingt zornig, gehetzt -
"hast du bei mir nichts mehr verloren!"

- Der nächste "Kater" kommt bestimmt -

Kirchenglocken läuten um Mitternacht
am Himmel entfaltet sich eine Pracht,
bunte Feuersterne glitzern, funkeln,
Feiernde prosten sich zu und schunkeln.

Fröhlich stoßen sie an aufs neue Jahr,
einige sind erst seit Kurzem ein Paar
tanzen frisch verliebt, höchst ausgelassen
über den Marktplatz und durch die Gassen.

Prickelnder Champagner in Strömen fließt
die feucht-fröhliche Stimmung man genießt,
im Trubel viel zu schnell die Zeit verrinnt,
viele beschwipst, sogar betrunken sind.

Der "Kater" lässt nicht lang auf sich warten,
bevor Kopfschmerzen zur Qual "entarten"
wird ein "Katerfrühstück" eingenommen,
erst dann darf der Sandmann endlich kommen.