Gedichte über Jahreszeiten (Seite 420)

Schon wieder Frühling!

In Frühlingsgedichten ist unzählige Male
der Vögel Gezwitscher erklungen,
bunt erblühten Blumen, Blüten ohne Zahl,
Scharen von Schmetterlingen gaukelten
wonnetrunken durch die Lüfte,
Sonnenstrahlen streichelten Menschen
endlos in liebevoll sanfter Manier
bevor im Sommer die Bruthitze
unbarmherzig vom Himmel herunterbrennt.

Es gibt nichts, was nicht schon mal
beschrieben oder lobpriesen wurde.

Die Wunder der Frühlingsnatur
ähneln sich scheinbar Jahr für Jahr
solange man immer wieder beschreibt,
was das Auge sieht, das Ohr hört,
die Nase riecht oder die Haut spürt -
die der Natur innewohnende Schöpferkraft
bricht sich erst Bahn ins Bewusstsein,
wenn sie mit dem Herzen erschaut wird,
bis man in seinem Inneren spürt,
wie sich die Wunder des Frühlings
in ihrer unergründlichen Tiefe
in endloser Folge prachtvoll entfalten,
wobei kein Moment wie der andere ist.

Wunderwerk der Frühlingsfee

Die Frühlingsfee ist sehr aktiv,
geht zu Werke konstruktiv,
zeigt sich im Schaffen kreativ,
so wie es schon immer lief.

Sie regiert ab jetzt alleine
und macht dem Winter Beine,
der macht sich vom Hof, zieht Leine,
macht schnee-eisfrei Gras und Steine.

Er verzieht sich, doch nicht als Held,
vorm Frühling auf die Knie fällt,
der sein Werk in den Schatten stellt,
denn wie aus dem Ei gepellt

zeiget sich des Frühlings Natur,
vom Winter keinerlei Spur,
Vögel zwitschern Lieder in Dur,
man bricht auf zur Wandertour.

Januar

Wenn im Januar es wird still,
und der Schnee dann kommen will,
dann zieht alles sich zurück,
weiße Hauben alles schmückt.

Geh’ in dein klein Kämmerkein
fange neu Impulse ein.
Gehe langsam immer weiter,
steige ab die schlanke Leiter.

Unten findest du den Kern,
der das Jahr entwickelt gern'
nimm ihn mit auf deine Reise
lebe dann auf deine weiße.

Februar

Lass im Februar Puppen tanzen
mache sauber, auch die Pflanzen.
Dann fällt ab der ganze Dreck
Auch die Sorgen im Gepäck.

Alles sammelt seine Kräfte.
Aufwärts steigen jetzt die Säfte.
Halte noch ein wenig still
denn die Ruh' was sagen will.

Höre ihren sanften Puls,
Lasse reifen den Impuls.
Sammle Kraft für deine Ichtung
Warte bis sich zeigt die Richtung.

Reisekapriolen

Zu Ostern beabsichtigt eine Sause,
wollte endlich weg von zu Hause.
Geplant eine wunderschöne Tour,
für Glück und Lebensfreude pur.

Es lief alles gut und voll normal,
sah mich schon an Berg und Tal.
Finanzen hatte ich voll im Griff,
sollte werden eine Reise mit Pfiff.

Vorfreude kam für schöne Tage,
alles mal ohne Stress und Plage.
Dann ging die Reise endlich los,
eine Tour, die sicher ganz groß.

Pünktlich mein freundlicher Start,
nun ging sie los, die schöne Fahrt.
Dann kam oh Graus der erste Stau,
mir wird schon ein bisschen mau.

Stopp & Go zwei ganze Stunden,
ein Tempo wie bei Seehunden,
dann noch ein prasselnder Regen,
war wohl gekrönter Reisesegen.

Steh nun auf dem Seitenstreifen,
vorn links mit schlaffem Reifen.
Dann wird’s krass richtig bitter,
es kommt ein starkes Gewitter.

Das Picknick hatte ich vergessen,
hatte nun leider nix zum Fre….
Genieße aber glücklich die Tour,
so geht Ostern, Lebensfreude pur.

Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

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