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Gedichte über Jahreszeiten - Seite 385


Das gefühlte Jahr

September

Es ist der Lieblingsmonat.
Der Sommer zeigt sein Letztes mit unklaren Sonnenstrahlen
und warmen Winden.
Nostalgisch.
Die Wärme weicht etwas, macht Platz für kühlere Nächte.
Wasser wird dem Körper nicht mehr so wichtig.
Angenehm.
Mit dem Säugling im Arm schaue ich müde der morgendlichen
Sonne entgegen.
Schön ist es.Veränderung kommt.


Oktober

Der Wechsel ist gekommen.
Der Herbst schickt die ersten Zeichen.
Stürmisch.
Dunkelheit naht auf sanfte Weise.
Farben werden bewusster wenn die Natur sich langsam beruhigt.
Nachdenklich.
Wertvoll ist es wenn die Bäume ihre letzten Früchte schenken.


November

Der Ruhe entgegen.
Neblig ist es aber eingebettet.
Leise.
Erstmals kommt er,der Gedanke an den Winter.
Der Geist ruht sich aus.
Nackt.
Die Bäume haben sich ausgezogen und die Wildgänse
sind die einzigen die sich laut verabschieden.
Ein Kind das jetzt kam vor vielen Jahren freut sich auf sein Fest.


Dezember

Wohl der Wichtigste.
Die Lichter von Menschen gemacht bunt und festlich.
Hektik.
Die Welt wird wieder schneller und lebendiger.
Die Kinder freuen sich auf Künftiges.
Glanzvolles Durcheinander beherrscht das Leben.
Freude.
Die Geburt des Allerbesten.
Demütig und euphorisch, was sonst nie zusammenkommt
wird und darf dann sein.
Aufregend.
Das neue Jahr wird bald kommen.


Januar

Der Anfänger.
Das Kind der Monate und doch so stark .
Spannend.
Es wird trister und heller zugleich.
Was wird das neue Jahr bringen ?
Die Natur weiss es zu zeigen wie mächtig sie ist.
Kälte.
Schnee,so schön und grausam.
Neuanfang des Willens.


Februar

Ein kurzes Gastspiel.
Etwas zwanghaft versuchen wir die Farben zurückzuholen.
Etwas in der Schwebe.
Erwartungsvoll.
Noch beherrscht es uns das kalte und unnachgiebige
Wintertreiben.
Müde.
Wärme und Licht fehlt doch es dauert nicht mehr lange.


März

Langer Übergang.
Dem Frühling entgegen etwas zaghaft.
Hell.
Die Sonne ist spürbar wenn wir es wollen.
Bunt wird bemalt was ein Tier des Waldes bringen wird.
Wissend.
Das ist der Anfang des Erwachens und das Ende vor dem was
wir manchmal fürchten.
Sie sind da die Tiere die so lange geschwiegen haben.


April

Der launische Rebell.
Kaum einer zeigt uns wie wild und unbeständig das Jahr ist wie dieser.
Frei sein wie man will mit dem Wind und dem Regen,
der Sonne und dem Schnee.
Unzuverlässig.
Was wir glauben was ist ,lässt ihn Lachen.
Lustig und frohsinnig trotz der Sturheit nichts gleich zu lassen.
Auferstehend.
Das wird es mit und ohne Glaube sein wie man jetzt fühlt.
Großes erwartet wieder Mal.


Mai

Heiter bis sonnig.
Ein Bericht braucht es nicht.
Wir alle wissen was uns dieser bringt.
Explodierend.
Alles was eine Stimme hat ruft alles was eine Farbe hat blüht.
Lange hat es gedauert doch er öffnet die Tür für das leicht sein.
Kraft.
Wir brauchen es. Das Licht ,das lange Tag sein.
Es wird die Mauer mit aller Wucht durchbrochen und lässt den
Sommer ein.


Juni

Der kürzeste aller Sommermonate.
Kaum eingeläutet steckt er voller Vorfreude.
Eine Nacht gibt es kaum und selbst der Mond ist nicht spürbar.
Lebenswert.
Pläne werden gemacht wie es nie war.
Wasser ist wichtig und einladend wie alle kräftigen Farben.
Unglaubwürdig.
Ist es wahr das der Morgen schon da ist wo der Schlaf noch nicht sein
Ende gefunden hat.


Juli

Der Wachsamste
Nichts mehr kann sich verstecken,nicht der Mensch und nicht das Tier.
Es ist hell und warm.
Schwitzend.
Der Wald, Beständigster unter allem gibt uns Auszeit der Hitze und lässt uns atmen.
Das Fernweh ist nah und lockt unbeschwert .
Freudig.
Der milde Abend wird sein und man hört sein Miteinander mehr, das da draußen ist.
Das Konzert der Vögel am Morgen und die Musik der Grillen am Abend.
August

Der etwas Faule
Die Hitze lässt uns besser lebendig sein.
Die Sonne bräunt und wärmt nur nicht gnadenlos.
Träge.
Lässt er die Träume schneller fliegen oder vermischen sie sich mit Gedanken?
Schön ist er fast magisch.
Lecker.
Mit allem was er schenkt ist Dankbarkeit nicht genug.
Rot das Blut der Kirschen,zielstrebig die Arbeit der Bienen.
Lass ihn noch etwas Zeit im hier und jetzt.
Wunderbarer Monat.
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Die Kälte

Ich öffne den Mund und es steigt empor
Meine Seele, so kommt es mir vor
Wenn ich die Wolke vor mir sehe
Ich verüble ihr nicht das Geschwebe
Würde ich doch auch am liebsten fliehen
Vor Väterchen Frosts eisigen Intrigen

Schaue ich zum Himmel hoch
Sehe ich weitere Seelen noch
Die von der Flucht angetrieben
Bis zur Sonne aufgestiegen
Um dort in der warmen Sonne zu baden, sind
Hingegen bläst hier Blasius den kalten Wind
Kein Sonnenstrahl berührt den gefrorenen Boden
Weil die Seelen im egoistischen Toben
Der Sonne den Anblick der kalten Welt verwehrt
Währenddessen wird weiter an mir gezerrt
Ich sehe es an den Armhaaren, die einst lagen
Doch nun senkrecht in die Höhe ragen

Blasius scheint mit einem Blasrohr zu schießen
Ich sehe zwar an mir keinen Tropfen Blut fließen
Doch die Schmerzen, die einem Messerschnitt gleichen
Setzten sich so in mir diese gedanklichen Weichen
Ich vermute mein Blut ist einfach gefroren
Deshalb dringt es nicht aus meinen Poren

Gefroren, wie der See im Wald
Mir ist weiterhin so bitterlich kalt
Das Wasser, das in der großen Hitzenot
Sich mir immer als Erfrischung anbot
Rettet mich diesmal auch nicht mehr
Nehme ich einen Schluck, dann ist es als wär
Ein Eiszapfen durch den Schlund gefahren
Und lässt die Eingeweide in sich erstarren

Meine Gliedmaßen wollen zu meinem Torso
Als könnte Väterchen Frost mich so
Als Kugel zusammen gerollt nicht finden
Oder es bläst mich einer von Blasius Winden
Fort von diesem unwirklichen Ort
Jedoch bleibe ich weiterhin dort
Wo die Kälte schon in den Herzen der Menschen regiert
Denn Väterchen Frost distanziert alle ungeniert
Schicht für Schicht verhüllt jeder sein Leib
Worauf weder Mann, Kind oder auch Weib
Seine Körperwärme mit jemanden teilen kann
Diesen Egoismus treibt Väterchen Frost voran

Meine Zähne klappern im schnellen Takt
Als wollten sie mit diesem Stakkatoakt
Ein Notsignal an die Welt hinaus mausen
Möchte doch jemand zur Hilfe ran sausen
Die Stimmbänder selbst sind erstarrt
Die Töne klingen auf diese Art
Als würden sie gleich brechen
So versagt mir das Sprechen

Die Augenlider werden langsam schwer
Die Eiszapfen darauf werden immer mehr
Ich kann sie nicht mehr offen halten
Ich spüre nur die Umarmung des eisig Kalten
Es ist leider nicht die vom Tod
Der mich retten würde aus der Not
Er besteht ja nur aus Haut und Knochen
Nach wenigen Schlägen von meinem Herzpochen
Wäre auch er ein Opfer von Väterchen Frost
So erhebe ich mich wie zu einem Toast
Nun lasse ich nur mehr einen Gedanken kreisen
Bis auch dieser beginnt in mir zu vereisen
Hinter meinen zornerfüllten Stirnfalten
Wer musste die verdammte Heizung abschalten.
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