Gedichte über Ironie - Seite 82

Kriegsgerassel in den Köpfen -
Heldenfantasien von Jungs.
Kämpfe der gekränkten Seelen -
Bizepsdenken Cingulums.

Freiheit zwar in aller Munde,
doch nur Krieg gibt wieder Sinn,
denen, die die Macht sich wahren -
‚Friedenskrieg‘ ist ihr Gewinn.

Sinn, Gemeinsamkeit durch Kriege -
Kriegsgeheul vereint, macht stark.
An der Macht die Abgewählten,
planen den Vergeltungsschlag.

Dazu zählen auch die Vielen,
die nur noch am Rande stehn -
einen Sinn, Gemeinsamkeiten
finden sie in Kriegsarmeen.

Kalte Kriege, heiße Kriege -
humanitär ist unsre Zeit!
Noch ein Krieg bringt uns den Frieden,
der vom Menschsein uns befreit.

Der Alte lebt noch!

Wartest Du nicht schon so lange
heimlich auf sein Ableben?
Aber – der Alte lebt noch!

Vergiss nie die Schicksalsmächte:
Gar mancher hat lange gewartet
und musste doch früher gehen.

So kenn' ich da einen,
der hat alle Kinder überlebt
und musste wirklich erst gehen,
als ihm die Erben ausgegangen...



©Hans Hartmut Karg
2022

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Gang zua, Bua

Gang zua, Bua,
dua nedd lang schluudra,
ziag aa dei Schua,
abr dua nedd huudla.

Denn wäar lang
sein oigna Schnauf'r hodd,
dean kaa nix erschiddra,
däar kennd koi Noad!

Jaamra däff ma scho,
abr a'pagga muaß ma selb'r.
Ma hodd ja oo no a Froo,
Dia kaa o alles selb'r...

Gang zua, Bua,
loss de nedd lomba,
dann hoschd oo dei Rua –
ond rooch friedle dei Schdomba.



©Hans Hartmut Karg
2022

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