Warum Gedichte ich gern schreibe
Oft werde ich danach gefragt,
Warum ich die Gedichte schreibe.
Man hat da gerne nachgehakt,
Weshalb ich diesen Aufwand treibe.
Es wär' doch leichter, jetzt zu chillen,
Den Tag vergammeln und aussitzen,
Um so den Ruhestand zu stillen
Und nicht mehr über Versen schwitzen.
Genau kenn' ich die Antwort nicht,
Doch gab es einen Heimatdichter,
Ein sehr bekanntes Versgewicht,
Ein wahrer Dialektausrichter.
Von Mutter weiß ich auch genau,
Dass sie Gedichte wirklich liebte:
Mein Vater warb um seine Frau,
Mit Versen er sich um sie mühte.
Und dann gab es da noch den Vorfall,
Als mein Pate nicht aufgepasste:
Da fiel vom Tisch mit großem Knall
Als Baby ich, seitdem bespaßte
Die Welt ich mit den eigenen Versen,
Konnte nicht mehr vom Blatte gehen,
Ging leis' zu Stift und Tisch auf Fersen,
Wollt' lieber sitzen und nicht stehen.
Hab' manchen Reim hervorgebracht,
Weil damals das Köpfchen ausgerichtet
Auf Wortsinn, bin mit großer Macht
Dem Dichten seither schwer verpflichtet.
©Hans Hartmut Karg
2021
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