weit verstreut die
blätter deines letzten
briefes mit füller und tinte,
alle vorwürfe sind geschwärzt,
weggelächelt, denn sie sind nur ein
dokument der einsamkeit, die auch du
spürst; ich weiß nicht, welcher sprachart ich
sie zuordnen soll, bleibt mir das verbrennen auf
dem nasskalten balkon; vor mir diese schlanke vase
mit den gelben plastikblumen, grau eingestaubt, ich mag,
dass sie mir nie widerspricht; lerne, mit mir alleine zu sein, nicht,
dass es leicht wäre; sind so viele eingebrannte narben in meiner alten
seele, die sich öffnen im morgengrau und schmerzen, schmerzen;
die parkenden autos mit ihren erloschenen scheinwerfern, sie
glotzen mich an, tote augen im teuren blech; kleine füße
trappeln über mir, hin und her, vor und zurück, sonst
ist es so viel stiller als vorher, nur mein linkes ohr
stellt sein pfeifen nicht ein; mich überfällt der
hunger, ein sehr heißer, der kühlschrank
leer, das verfallsdatum der raviolibü-
chse weit überschritten; was soll’s,
würge den rot eingefärbten papp
kram in mich hinein; ist keiner
da, der mich ermahnt; ich
will raus auf die straße
und brüllen, kommt alle
alle und umarmt mich bitte
© M.M.