Gedichte über Humor - Seite 994

In meiner digitalen Welt
gibt’s nichts was mir nicht gut gefällt.
Mein Internet, ich liebe Dich!
Der „Onkel Sam“ wacht über mich.
Er tut dies nur zu meinem Schutz
und sicher nicht zum Eigennutz…

Im Chat-Room kann ich alles sein,
von „Supermann“ bis „Hänschen-Klein“
und kommt ein User mir zu nah,
logg ich mich aus, wie wunderbar!
Bei Facebook, da bin ich ein Held,
charmant, gebildet, mit viel Geld.
Dort hab‘ ich 1000 Freunde steh’n,
die meisten hab‘ ich nie geseh’n…

Die Fotos von mir – retuschiert,
natürlich auf „perfekt“ kaschiert,
dank Software nun ein schöner Herr,
nur mein Gesicht scheint seltsam leer…

Und muss ich einst für immer geh’n,
im Netz bleibt mein Profil besteh’n.
Wie schön – dies heißt Unsterblichkeit
im Datenstrom der Ewigkeit!
Ein Glücksfall, dass ich Dich dann hab‘
mein digitales Ehrengrab!

Der Lehrer vor der Klasse thront:
„Wer erzählt mir bitte was vom Mond?
Aber bitte etwas Neues mit Fantasie,
was die Welt vernahm noch nie.“

Karl meint: „Wir brauchen sein Licht,
die Sonne scheint des Nachts doch nicht.
Ich gehe meist erst dann zur Ruh,
wenn er kneift die Augen zu.“

Fritz sagt: „Würden wir dort leben,
würde es nur geistige Nahrung geben.
Das Mondleben ist nämlich streng,
denn bei Halbmond wird es ziemlich eng.“

Max berichtet: “Der Mond ist eine Turnhalle,
denn die ersten Schritte machten dort alle.
Lenz Armstrong schien ein Zwerg zu sein,
denn sein erster Schritt war ziemlich klein. “

Heinz erstaunt: „Dass die Erde den Mond umkreist,
eine ganz einfache Tatsache beweist.
Der Mond hat eine ziemlich abnorme Form,
hinten runde Scheibe und vorne Doppelhorn.“

„Sicher ist der Mond eine schöne saubere Scheibe,
die sich zwar an der Atmosphäre ständig reibe.
aber so wie es auch die Erde täglich tut,
badet er in der Ebbe und Flut. “

„Der Mond ist Fußgänger deutschen Geschlechts,
erst blickt er nach links, und dann nach rechts.
Ich sage, damit es endlich jeder kennt,
den weiblichen Mond man Frau Luna nennt.“


17.12.2012 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Wenn die Probleme Dich erdrücken,
und gar nichts will Dich mehr beglücken,
wenn Du versinkst in Depression,
dann gibt es nur noch die Person:
Sie macht Dein Leben wieder klar,
drum frag‘ doch mal Frau Barbara!

In einem Frauen-Magazin,
da steht ihr ganzes Können drin.
Sie hat für Dich stets guten Rat,
für Liebe, Krise, Damenbart…
Sie kennt die Sorgen dieser Welt
und sagt auch stets, was Dir gefällt…

Geht Dir Dein Mann oft auf den Geist?
Liegt auch der Sex schon lang auf Eis?
Fühlst Du Dich nicht mehr attraktiv?
Babs holt Dich raus aus Deinem Tief…

Als „Psychologin mit Diplom“
erkennt sie jedes Angst-Symptom.
Sie hat Dich zwar noch nie geseh’n,
doch trotzdem kann sie Dich versteh’n…
Die Diagnose aus der Ferne,
gibt sie für 100 Euro gerne…

Frau Barbara heißt Gudrun Mater
und lebt zusammen mit ´nem Kater.
Gleich nach der achten Hauptschulklasse
saß sie bei „Kauf mich“ an der Kasse.


Ein Redakteur hat sie entdeckt,
erkannt, was alles in ihr steckt
und hat die Gudrun über Nacht
dann zur Frau Barbara gemacht.

Und geht ihr Tipp auch oft daneben,
so ist es nun einmal im Leben.
Es gibt für nichts ´ne Garantie,
denn grau ist alle Theorie…
Vielleicht willst Du ihr auch mal schreiben?
Ich würd‘ Dir raten: Lass es bleiben!

Heut in der Früh so gegen Zehn,
ich traute meinen Augen nicht,
auf meiner Waage war zu seh´n,
klar und deutlich - Übergewicht.

Drei Liegestütz hab ich gemacht,
fünf Kniebeugen gleich hinterher,
doch das hat alles nichts gebracht,
ich war danach genau so schwer.

Dann fiel die Winterzeit mir ein,
als ich die Uhr zurück gedreht.
Das muss bei Waagen auch so sein,
damit der Zeiger richtig steht.

`Ne Stunde, das sind sechzig Pfund,
so hat die Sache ein Gesicht,
noch immer bin ich etwas rund,
doch die Waage zeigt – Idealgewicht.

© Horst Rehmann