Gedichte über Humor - Seite 997

Bekanntlich mag ich Worte sehr,
drum rennen sie mir hinterher.
Sie hüpfen, tanzen und sind froh
und eins zwickt mich stets in den P…!

Komm ich am Abend müd´ nach Haus,
da rufen sie: „Willkommen, Klaus!“
Sie prasseln lustig auf mich ein,
oft möcht´ ich nur alleine sein…

Geh´ ich zur Ruh´, ist’s auch nicht nett,
das sitzen sie vergnügt im Bett!
Und manches gibt mir einen Kuss,
Ihr Worte, jetzt ist aber Schluss!

Doch schreib´ ich sie dann endlich auf,
verschwinden sie im Dauerlauf.
Nun sind sie auf Papier gebannt,
und jeder Stress verläuft im Sand…

Es ist wie bei der Liebelei,
oft fühl´ ich mich durch sie nicht frei,
doch ohne sie geh´ ich zugrund´,
und würde leiden wie ein Hund…

Ich habe das Alleinsein satt,
als Single fühl‘ ich mich schachmatt…
Drum habe ich in stiller Nacht
mein Internetprofil gemacht.

Doch als normaler Durchschnittsmann
komm‘ ich so ganz und gar nicht an…
Es schneit nur eine Mail herein,
´ne Dunja schreibt: „Ach, lass es sein!
Dir fehlt ganz schlicht die Perfektion,
was ist an Dir besond’res schon?“

Verdattert schreibe ich zurück:
„Das Dichten ist mein größtes Glück!“
Die böse Antwort trieft von Spott:
„Du dichtest gern? Was für ein Schrott!
Ein Klempner kommt mir nicht ins Haus!
Erst gestern warf ich einen ´raus!
Der machte alles, nur nichts dicht,
lass‘ mich jetzt bloß in Ruh‘, Du Wicht!“

Ist „Dummjas“ Hirn denn Sauerteig
und ihr IQ im Dauerstreik?
Ich bin sehr froh, dass sie nicht will
und schalte dann – ganz leis‘ und still-
mein Laptop sehr zufrieden aus,
das wär’s gewesen, „Klempner Klaus“…

Als Single hat man’s doch ganz fein,
da lässt man fünfe grade sein!
Beschwingt fang‘ ich zu dichten an-
da, plötzlich - tropft der Wasserhahn…