Gedichte über Humor - Seite 1364

Zeit vergeht langsam, nicht wie im Flug.
Bin im Fußball-WM-Entzug.

Bekanntlich habe ich diese boykottiert,
das wurde folgendermaßen quittiert:
Reizbarkeit und Aggression,
Probleme mit der Konzentration,
Durchfall und Übelkeit,
Herzrasen und Zittrigkeit,
kribbeln auf der schwitzigen Haut,
Pickel haben sich aufgebaut.
Probleme mit der Konzentration.
Ähm, hatten wir das nicht schon?
Müdigkeit und Einschlafstörung.
Alles wegen der WM-Verweigerung.

Bin stolz auf mich, ganz schön proud,
habe kein einziges Spiel angeschaut.
Für mich ist es zusätzlich schlimmer,
mein Team ist weiter dabei, noch immer.
Das Finale nähert sich, schaue in den Kalender,
sehnsüchtig warte ich auf den 18. Dezember.
Dann ist sie endlich vorbei,
die Fußball-WM-Entzugsquälerei.


©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.

Landwirt Ruff muss im Stall erblicken,
wie seine Frau und der Knecht "stricken",
drum schreit er: „Wollt ihr mich verkohlen,
der Teufel soll euch beide holen!“

Später muss der Landwirt erspähen,
das die Söhne in High-heels gehen,
und er denkt: „Bei deren Prüderie,
vermutet man doch so etwas nie.“

Seine Töchter muss er ermahnen:
„So gerät man auf schiefe Bahnen,
hört zu, Himmelarsch und Nadelstich,
ihr gehörst zum Hof, nicht auf den Strich.

Kurz drauf hat der Landwirt wutentbrannt,
seinen Schriftzug am Haus umbenannt,
aus den großen Worten LANDGUT RUFF,
machte er ruckzuck – LANDGUTER PUFF.

© Horst Rehmann

Schnee, oh nee!
Draußen ist‘s halt,
scheiße kalt.
Habe keinen Bock,
auf meinen Rock.
Männer schluchzen:
Oh weh!
Sie sind im Schock.

Schnee, dann geh!
Dann ist es bald,
nicht mehr eisig kalt.
Habe wieder Bock,
auf meinen Rock.
Männer rufen:
Juhe!
Für sie eine gute Idee.


©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.

Normalerweise
ist er ganz nett,
kuschelt sich an mich
und begleitet mich
durch dunkle Zeiten...

Normalerweise
ist er genau dafür gemacht
und folgt auch
seiner Bestimmung.

Doch manchmal,
manchmal ist alles anders.
Da erkenne ich ihn nicht wieder.
Er klammert sich an mich,
hält mich,
lässt mich nicht raus,
egal, wie ich kämpfe,
egal, wie ich bitte,
ich entkomme ihm nicht.

Wie ein Schraubstock
hält er mich umfangen.
Egal welche Kräfte,
welche Tricks ich auch anwende,
ich kann mich ihm nicht entwinden,
mich nicht rausschleichen.
Selbst wenn ich versuche loszuspringen,
komme ich gar nicht bis zur Absprungstelle.

Ehrlich – ich kann nichts dafür…

Manchmal,
an manchen Tagen
hält er mich einfach zu fest….

Mein Bettzipfel und ich…

Manchmal
ist es einfach wunderschön,
sich zu ergeben.
:)

© A. Namer

Die kleinen Putten sind bereit,
denn es ist allerhöchste Zeit,
ganz fleißig den Choral zu proben,
sie haben es nicht leicht dort „oben“!

Der „alte Herr“ ist ziemlich streng
und sieht so vieles gar zu eng!
Die Weihnachtslieder müssen sitzen,
drum lässt er seine Chöre schwitzen.

Huch! Die Fanfare tönt so laut,
dass es ein Englein glatt umhaut!
Der Schreck ist groß, die Stimme weg,
am Popo prangt ein blauer Fleck!

Autsch! Wie die Geigen hässlich klingen
und alle Englein furchtbar singen!
Man resigniert beim hohen C,
manch´ Stimmband schreit da „Ach“! und „Weh!“

Die Atemtechnik ist zum Grausen,
ein Engel lässt ein Lüftchen sausen,
aus jener Öffnung, die tabu,
es stinkt zum Himmel, gradezu!

Die Englein hyperventilieren,
der Dirigent muss resignieren.
Man sieht ihn sich die Haare raufen
und schnurstracks in die Hölle laufen!