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Gedichte über Hoffnung - Seite 224


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Klima- und andere Killer

Es gibt, du weißt das schon, auf dieser Erde inzwischen wohl genauso viele
Und mindestens genauso heiß begehrte Terror- wie Touristenziele
Und Kriegsschauplätze und Krisenherde, FSKalierte Killerspiele
Und dann kommst du daher und meinst, die Erde wär gefährdet durch ein paar Grad mehr
-
Das nervt schon langsam, dieses permanente Untergangsszenario
Dann lass halt ganz am andren Ende, am Arsch der Welt irgendwo
In schier endlos sibirischen Weiten den Permafrost abtaun!
Musst du deshalb gleich Panik verbreiten, in die Uptown abhaun?

Oder was willst du mir zeigen, vielleicht Niederländer auf Stelzen
Nur weil die Meeresspiegel steigen, seit die Polkappen schmelzen?
Die fahrn im Sommer ganz gelassen, ziehn im Winter tief entspannt
Auf alten Fietsen durch die Straßen, auf schmalen Kufen übers Land

Und damit ist jetzt auch mal gut, mit diesen blöden, flachen Witzen
Und weil es nichts zur Sache tut, wie hoch das Ross, auf dem wir sitzen
Auch sicher nicht wie stark der Ast, den wir da unter uns absägen
Bis er denn bricht unter unsrer Last, müssen wir`s gar nicht groß abwägen

Denn uns alle gemeinsam plagen und quälen in diesen so unsichren Tagen
Ganz egal zu welcher Nation wir auch zählen, viel existenziellere Fragen
Etwa die: Wie sollen wir es je erreichen, alles Land zu überfluten
Wenn wir uns in Krieg und Terror vorher schon zerfleischen? Wir sind übrigens die Guten

Wir kommen zum Beispiel ganz gut damit klar, dass Aleppo längst in Schutt und Asche liegt
Es geht uns dagegen schon ziemlich nah, wenn Paris uns demnächst um die Ohren fliegt
Denn Paris ist cool, ist große Show, Aleppo wirkt daneben eher bescheiden
Und Istanbul, ich sag mal so, liegt ungefähr irgendwo zwischen den beiden

Und auf zwei Kontinenten, man sagt auch, es verbindet Tradition mit Moderne
Aber Istanbul brennt, und meine letzte Hoffnung schwindet, dabei wollt ich so gerne
Einmal die Hagia Sofia sehn, jetzt werd ich mir stattdessen ein paar Stelzen kaufen
Und damit, ich will noch nicht untergehn, ganz allein durch die Straßen von Amsterdam laufen
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Ich liebe

Ich liebe....
die Sonne, die Gärten, die Wiesen und den Wald,
die Schmetterlinge, die Vögel, die Schnecke und die Maus,
den Wind, der mich streichelt,
den Sturm, der reinigt,
den warmen Regenschauer, der mich kitzelt,
den kalten Regenschauer, der mich aufrüttelt,
den Ärger in der Arbeit, der mich herausfordert und mich dazu bringt, meine Stärke zu zeigen,
die Liebe, die mir erlaubt, ich selbst zu sein und meine Schwäche zu zeigen,
meine Freunde, die immer da sind, auch wenn ich sie nicht sehe,
den Spiegel, der mir zeigt, was ich bin,
den Morgen, der mir eine neue Chance bietet,
den Abend, der mir die Möglichkeit eines Dankes für den Tag schenkt,
die Freude, die mein Herz hüpfen lässt,
und den Kummer, der mir den Wert der Freude zeigt,
die Liebe, die das Leben ausmacht,
und das Leid, dass mir den Wert der Liebe zeigt,
den Baum, der mich das Leben lehrt, von Frühling, Sommer, Herbst und Winter, vom immer neu "austreiben" und "sterben",
das Blatt, das mich das loslassen lehrt,
die Sonnenblume, die sich immer wieder zur Sonne dreht,
das Kleinkind, das immer wieder aufsteht, obwohl es nicht weiß, wie "gehen" funktioniert, und es einfach trotzdem immer wieder "versucht",
das Lachen - in jedem Mund, auf jedem Gesicht, in allen Augen,
das Weinen - weil es Gefühle zeigt, die ich sonst nicht erkennen würde,
das Stolpern, Straucheln, das den Blickwinkel verändert und mir vielleicht eine Weggabelung zeigt, die ich sonst übersehen hätte,
das Staubkorn, dass mir zeigt, wie einzigartig das Universum ist,
die Liebe - die mir die Unendlichkeit von Unendlichkeit zeigt,
die Führung, die mich leitet, wenn ich es zulasse,
das Leben,
Dich - und mich.

© A. Namer, 07.2009
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