Gedichte über das Herz - Seite 8

Mein Herz gefriert bei Dir so heiß,
In deiner Augen blauen Eis.

Und auch wenn auf und fort Ich will,
Mein Herz friert fest hier für Dich still.

Gar schneiden müsste Ich’s am Stück,
Heraus und lassen Dir zurück,

Dann wär’ mein Geist zwar endlich frei,
Doch Liebe hätt’ er keinerlei,

Mir gähnte in der Brust ein Schlund,
Ein dunkles Grab bar jedem Grund,

Und selbst noch dieses kalte Loch
Gehörte Dir auf immer noch.

Dein Herz geht anders als die Uhr;
Ganz eigen schlägt deine Natur.
Drum wende deinen Blick nach innen,
Und ziehe ihn von außen ab.
Denn von der Uhr in sich darinnen;
Liest man die Zeit am besten ab.

Droht dich die Hast zu überfallen;
Eich' all dein Tun auf deine Zeit.
Die Uhr in dir ist unter allen;
Am besten stets auf dich geeicht.

Solange sich mein Aug' nicht schließt
und Blut durch meine Adern fließt,
werd' ich für dich immer da sein,
an jedem Ort, tagaus tagein.

Solange sich mein Brustkorb hebt,
mein Geist als eig'ner Wille lebt,
bist du fest in meinem Herzen,
dein Verlust würde sehr schmerzen.

Solange du mich ehrlich liebst
und keine Missgunst auf mich schiebst,
solange kannst du sicher sein,
gehört nur dir mein Herz allein.



Thomas

Endlich Frühling überall,
hier draußen und in meinem Herzen!
Noch ist es kühl von Fall zu Fall.
Es lässt sich dennoch gern verschmerzen.

Ein neuer Atem weht durch's Land,
bringt Farbenvielfalt, Blütendüfte.
Die Gärten steh'n im Festgewand
und Wärme füllt die Frühlingslüfte.

Mit Eifer die Natur erwacht.
Da singen Amseln und die Seele.
In meinem Herz die Sonne lacht.
Ein Jubelschrei entspringt aus meiner Kehle.

Ich bin von all' der Schönheit sehr berührt
und fühl mich zärtlich, lieb umfangen.
Hab' große Freude so verspürt
und soviel Güte schon empfangen.