Gedichte über den Herbst (Seite 81)

Ahornbäume im Oktober

Von bernsteingelb bis rötlich-braun,
so zeigen sich die Ahornblätter.
Ich freu mich so, sie an zu schau'n
bei herbstlich letztem, schönen Wetter.

Ein Windstoß fährt zuweilen wieder
durch Busch und Bäume hier im Tal
und bunte Blätter segeln nieder.
Sie flattern noch zum letzten mal.

Ich sprang und fing die schönsten ein.
Ich liebe sie im farb`nen Kleide.
Ihr seid für mich der Sonnenschein,
wie auch Erinnerung und Augenweide!

Novemberrosen

Der Garten- voller Nebel,
doch eine Rose blüht,
erstaunlich ist der Anblick,
den man nur selten sieht.

Die letzte Nebelrose,
verloren steht sie da,
die Luft ist kühl am Morgen-
der Winter ist ganz nah´.

Sie wird nicht lange blühen,
denn Frost kommt über Nacht
und wird, so ist es leider,
beenden ihre Pracht.

Dann wird sie lange schlafen,
vielleicht bis Ende Mai,
doch in der Frühlingssonne
erblüht sie wieder neu.

Das herbstliche Farbenmeer

Das herbstliche Farbenmeer

Die Sonne schwächelt
Jedoch
die Natur hat sich
mit goldenen Blättern geschminkt
Bunte Melancholie
hängt an den Sträuchern
Zaudernd
huscht die Kreatur
durch das raschelnde Laub
Bedrückt
verabschiedet sich der Sommer

Blütenblätter
wiegen sich haltlos im Wind
Der Mensch
bleibt staunend stehen
Die Augen
können sich nicht satt sehen

Ein Farbenmeer zum Eintauchen

© Käte Micka im Oktober 2012

Käti Micka

Die Zeit ist reif

Die Zeit ist reif

Der Sommer geht
Artig öffnet er dem Herbst die Tür
So spät ist es schon
Habe ich tatsächlich die Zeichen verschlafen
Ich fühl mich doch noch jung und ausgelassen
Lasst uns Erntedankfest feiern
Gelassen schaut man auf das Vollbrachte
Gedankenversunken geht man durch das raschelnde Laub
Möge der Himmel uns nicht vergessen
Wir umarmen uns
Lasst uns abwarten
was das Leben noch für uns bereit hält
Ich lege ein welkes Blatt
zwischen die Seiten meines Lieblingsbuches

© Käte Micka im Oktober 2017

Käti Micka

Herbst macht Hausaufgaben

Der Herbst macht seine Hausaufgaben,
hat seinen Farbkasten mitgebracht,
streicht uns´re Welt in bunte Farben,
wandelt sie zur makellosen Pracht.

Astern färbt er für´s Lebensende,
in gelb, purpurrot und violett,
und tanzen lässt er Nebelwände,
stundenlang, als schauriges Ballett.

Und das so bunte Laub der Bäume,
schenkt er den freilebenden Tieren,
sie bau´n sich damit warme Räume,
um im Winter – nicht zu erfrieren.

© Horst Rehmann

Gedichte über den Herbst - Seite 81

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Das herbstliche Farbenmeer

Die Zeit ist reif

Herbst macht Hausaufgaben