Gedichte über den Herbst - Seite 105

Die Zeit läuft davon

Im Garten
hinter der grünen Hecke
wartet der Herbst
wie eine schlafende Schnecke
Er möchte bald
mit dem Färben beginnen
Damit die Blätter
von den Bäumen verschwinden
Der Wind hält
auch schon sein Gebläse bereit
Er will fertig sein
bevor es schneit
Nun wollen wir
inbrünstig hoffen
dass für den nächsten Frühling
alle Türen sind offen

©Käte Micka


Käti Micka

Sie läuft am Strand
Auf leichtem Fuße
Noch ist sie allein
Hebt den Schnabel zum Gruße.

Ein zarter Kopf
In braunem Gefieder
Ein schlichtes Kleid
- Wir sehen uns wieder.

Die Reise war lang,
Schön und beschwerlich
Doch ohne Beschwerden,
Bescheiden und ehrlich.

Er läuft am Strand
Auf federnden Füßen
Hebt treu den Kopf
Seine Braut zu grüßen.

Der Wind hat gedreht
Lockt die Vögel gen Süden
Manche schon fort
Andere in den Dünen geblieben.

Sie fliegen zu zweit
Sie fliegen im Schwarm
Sie strecken die Flügel
- Ich strecke den Arm.

Im Herbst, die Blätter fallen leis,
ein buntes Teppichmeer entsteht weich.
Die Welt hüllt sich in warmes Kleid,
Natur ihr schönstes Lied singt gänzlich bereit.

Bäume tragen Gold und Rot,
ein letzter Tanz vor Winters Ruh'.
Die Luft ist klar, der Himmel weit,
im Herbst, spürt man Lebenszeit.

Die Tage werden langsam kürzer,
Nächte kühl und still und klar.
Der Herbst, er schenkt uns seine Pracht,
nimmt uns mit auf seine Reise, wunderbar in die Nacht.

Die Erntezeit, ein Fest des Lebens,
Früchte reif, voll süßem Saft.
Im Herbst, da danken wir dem Himmel für all das erbracht,
für all das, was uns Natur erschafft.

So tanzen Blätter im Herbstwind weich,
ein farbenfrohes, stilles Gedicht.
Der Herbst, er lehrt uns hinzusehn,
zu genießen das schwindende Licht im weitergehn.

Im Herbst, da ruht die Welt im Frieden,
bis Frühling wiederkehrt im Glanz.
Die Jahreszeiten, im ewig Wandel,
beschenkt durch den Herbst, einen ganz besonderen Lebenshandel.

Der PoesieAlchemist