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Gedichte über Guten Morgen - Seite 57


Sport...

Sport…

Wir kennen uns alle vom Sportverein,
doch heute lassen wir die Quälerei mal sein,
wir bewundern zusammen den Kerzenschein,
und trinken auf den Jahresabschluss ein Glas Wein.

Seit Jahren bin ich schon dabei,
wie lange schon, das weiß kein Schwein,
Hauptsache ich turne nicht allein,
und breche mir dabei kein Bein.

Fast 19 Uhr bald ist es so weit,
ich mach mich für den Sport bereit,
jede Sekunde zählt,
komme ich auch manchmal zu spät.

Und dann geht es los mit der Lauferei,
zwar nicht so schnell, wir quatschen dabei,
nur Christian läuft als ging es um sein Leben,
so, als würde es nie wieder Sport geben.

Und dann werden die Matten hervorgekramt,
Bodengymnastik ist angesagt,
Christiane zeigt uns dann wie es geht,
wie das rechte Bein verdreht nach hinten steht.

Dehnübungen sind auch sehr wichtig,
da knackt es überall so richtig,
man glaubt schon man wäre aus Holz,
doch wir machen weiter, was Solls.

So mache Sportart ist man nicht gewöhnt,
dann hört man wie der erste stöhnt,
und dann die Übung mit dem Wackelkissen,
dieses Teil finde ich total…äh bescheuert.

Dann wird was für unser Gleichgewicht gemacht,
glaubt ja nicht dass da einer lacht,
alle sind total konzentriert,
das bloß keiner den Halt verliert.

Wir teilen uns schon mal in 2 Gruppen auf,
auch hier sieht mache Übung bescheuert aus,
ein Ball geklemmt zwischen unserem Bein,
jeder weiß was ich damit mein.

Fehlt eigentlich nur noch ein Spagat,
wir fühlen uns am Ende wie ein Akrobat,
eine Massage zum Schluss wird uns verwöhnen,
wir könnten uns alle daran gewöhnen.

Den inneren Schweinehund werden wir besiegen,
und nächste Woche wieder auf der Matte liegen,
habe ich auch ein wenig übertrieben,
das Gedicht habe ich aus Spaß geschrieben.
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Annette von der Supermarkttoilette

Der Mensch, egal, ob dort, ob hier
lebt von Brause, Sekt und Bier.
Und der Inhaltsstoff muss sein,
Zucker, Hopfen oder Wein.
Nur wenige Durstige so tief sinken,
dass sie reines Leitungswasser trinken.

Aber alle beachten beim Getränke fassen
schon das spätere Wasser lassen.
Man kann auf der Straße trinken und essen
und sogar seinen Müll vergessen.
Aber man darf weder im Dunkeln noch im Hellen
eine Stange Wasser in die Ecke stellen.

Als man einst die Leitungen verlegte,
so mancher Architekt sich regte.
Sie schufen Häuschen erster Wahl
für des Menschen letzte Qual.
Hervor ragend wie der Weisheitszahn
oder unterirdisch als leise U-Bahn.

Transportabel oder gemauert,
hat man gestanden oder gekauert.
Hat schließlich einen Groschen berappt
oder zwei, wenn alles geklappt.
Den Damen verrat ich vom Zielen,
die Herren konnten sogar Fußball spielen.

Das Papier hatte verschiedene Güten,
leicht wie ein Tempo oder steif wie die Tüten.
Wasser und Handtuch waren ein Wunder,
elektrisch getrocknet oder feuchter Plunder.
Selbst die Lappen aus Papier
sind nicht gerade die schönste Zier.

Um die Sache etwas aufzuhellen,
ließ manch Rathaus neue Toiletten aufstellen.
Im Dunkeln die passende Münze suchen,
wer keine find, kann nur noch fluchen.
Drinnen ist zwar alles ganz modern,
doch dort sitzen Leute vom anderen Stern.

Drum gibt es im Supermarkt eine Toilette,
dort regiere ich, die kleine Annette.
Ich fülle Papier und schrubbe Becken,
muss dabei auch mal jemand wecken.
Manche sich nicht an den Automaten wagen,
denn dort gibt’s Sachen zum Spielen und Tragen.

Schon Vespasian sagte: „Geld stinkt nicht!“
und machte das Bezahlen zur Pflicht.
Heute tun sich die Germanen damit schwer
und mein Teller bleibt oft leer.
Doch ohne mich gäb‘ s manche Chose
In Form der nassgemachten Hose.

25.08.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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