Gedichte über Glück - Seite 432

Unkompliziert

Irgendwie ist sie mir immer geheimnisvoll geblieben,
Nie wusste ich wirklich, was sie fühlte und dachte.
Gerade deshalb musste ich mich in sie verlieben,
Weil sie in mir die Neugierde und Gelüste entfachte.

Sie lebte ihre Tage, wie Frauen sie halt leben,
Die nicht ständig alles „ausdiskutieren“ müssen,
Welche nicht darauf aus waren, sich siegend zu erheben,
Sondern einfach nur da waren zum notwendigen Küssen.

Dabei hatte sie wirklich gute Schulen besucht,
Berufsanforderungen erfüllt, Kinder großgezogen.
Heute ist sie weiterhin souverän und gut betucht,
In ihrem Dasein geerdet – und stets unerschrocken.

So wurde sie lebenslang Halt und Anker mir,
Der so oft unstet schwankte im Winde.
Sie führte mich hin zu verständigem Wir,
Nahm Kanten weg, schliff ab diese gelinde.

Ihre wertvollste Eigenschaft aber:
Sie war vollkommen unkompliziert,
Gleichwohl gegen unsinniges Gelaber,
Das immer nur zu neuem Unmut führt.

So gab sie stets die praktischen Ideen,
Dennoch hat sie das Leben kreativ geführt,
Wollte von Anfang an auf Ökologisches sehen
Und hat so das Dasein umkränzt und gekürt.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Der Hahnrei

Ein wenig aus dem Tritt gekommen
Scheint schon der Hahnrei,
Hat er leider nicht wahrgenommen,
Dass Pflicht es sei

Der holden Ehefrau zu dienen,
Die dieses Anrecht hat,
Geherzt zu werden mit dem Minnen,
Denn da bleibt Glück auch Tat.

Der Hahnrei sieht da kein Problem,
Das ist ihm alles zu viel Arbeit.
Er hat es leicht und sehr bequem,
Bleibt füllig, lieber naschbereit.

Der Andere, der sich schwer bemüht,
Die Liebesdienste zu erfüllen,
Ist es, der noch auf diese Liebe sieht,
Um zärtlich sie zu füllen.


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Die meisten findet man am Meer,
oft nach starkem Sturm und Regen.
Mussten uns dazu viel bewegen,
sie finden war manchmal schwer.

Haben mit Freude Schöne entdeckt,
es war fast schon eine Sucht.
Wir suchten in einer kleinen Bucht,
tolle Steine unser Glücksobjekt.

Sie wurden unser Lebenselixier.
Diese kleinen Steine mit Loch,
bringen Glück noch und noch.
Drum behaltet sie im Visier.


Ernestine Freifrau von Mollwitz



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