Doch dann kommt die schlimme Zeit
Glück dem, der gesund alt werden darf
Oder wenigstens operiert wiederum gesunden,
Denn Menschen haben Unabhängigkeitsbedarf,
Viele kommen nur so über Lebensrunden.
Manche denken, sie träfe keine Pandemie,
Keine Parkinsonerkrankung, keine Demenz.
Auch so träfe sie eine Krankheit gar nie,
Sie lebten immer nur im strahlenden Lenz.
Doch dann kommt die schlimme Zeit,
In der die ersten gehen müssen.
Dazu ist ja niemand gerne bereit:
Man will immerzu ewig lieben und küssen.
Die ersten Gebrechen schränken uns ein,
Unsere Freiheiten und die Mobilität.
Wegzüge lassen Menschen allein,
An Freunde erinnert man sich viel zu spät.
So brechen wertvolle Kontakte weg,
Es wächst die Zeit der Einsamkeit.
Sie sind für manche der handfeste Beleg:
Für mich hat das Schicksal keine Zeit.
Manche pflegen nur noch dieses Leid
Und warten auf ein gnädiges Ende
Ohne Schmerzen. Das macht sie dazu bereit,
Zum Himmel zu schau'n: Es falten sich Hände.
©Hans Hartmut Karg
2024
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