Gedichte über den Glauben - Seite 24

Gott und die Welt

Was man nicht begreift
kann man
nicht erkennen
trotz wacher Augen
Nur deine Klugheit
wird es dir
beim Namen nennen
Schule deinen Verstand
Er dankt es dir
Er nimmt dich wissend an die Hand
Glauben heißt nicht wissen
Gottvertrauen
hat schon manchen in den Sumpf gerissen
Bürde nicht jede Last
dem Herrgott auf
Wir sind so viele hier auf Erden
Wie soll er es schaffen
Allen gerecht zu werden
Öffne deine Hände
für die Menschlichkeit
…Und bettle nicht
fortwährend
den Herrgott an…


©Käte Micka

Käti Micka

Allein das Hoffen
Ändert nichts.
Die Tür steht offen;
Änder' dich!

Allein der Glaube,
Ändert nichts;
Mit neuem Auge
Schaue dich!

Allein die Sehnsucht,
Führt zu nichts;
Erst wer nach sich sucht,
Findet sich!

Allein der Mut
Reicht noch zu nichts.
Erst wird es gut,
Traust auch du dich!

Frag mich, ja mich;
Wann trau' ich mich?
Frag dich, ja dich;
Wann traust du dich?

In der Kirche…

Höre in der Ferne Glockenklang,
gehe den Weg zur Kirche entlang,
leise betrete ich den Riesigen Raum,
fühle mich klein, man sieht mich kaum.
Der Altar ist überfüllt mit Kerzen,
ich spüre ein leichtes ziehen am Herzen.
Leere Bänke wohin ich auch sehe,
auch hinter mir, da wo ich gerade Stehe.
Wann war ich das letzte Mal hier,
hör ich jetzt eine Orgel oder ein Klavier?
Durch bunten Fenstern fällt helles Licht,
zwinkere kurz mit den Augen,
fühle Wärme in meinem Gesicht.
Glaube ich an Gott, an die Bibel,
es ist wie ein Buch mit 7 Siegeln.
Sollte ich für alles Dankbar sein?
warum ließ Gott mich dann oft allein?
Falte meine Hände zu einem Gebet,
und hoffe es ist nicht zu spät.
Zünde meine Kerze an,
und verlasse die Kirche irgendwann.


©Gaby Geng/Vergissmeinnicht.

Stern der Weihnacht

Wo ist der Stern der Weihenacht?
Wo ist der Stern geblieben?
Raketen, die den Tod gebracht,
die haben ihn vertrieben.

Die Welt verbrennt, ertrinkt, verdorrt -
und nirgends ist ein Friedenshort.
Wie kann da werden
Frieden auf Erden?

Nur durch Glauben, Lieben, Hoffen
halten wir die Pforte offen
durch die dann wieder – irgendwann -
der Friedensengel einziehn kann.

Der Stern, der ist nicht fern,
er hat sich nur verborgen.
Such ihn in dir, jetzt ist die Zeit,
dann tagt ein neuer Morgen.

Peter Bobisch, Weihnachten 2022