Gedichte über Gemeines - Seite 45

Wer glaubt,
Sprichwörter stimmen immer,
hat davon keinen Schimmer,
machte Erfahrungen,wo sie nicht so gelungen.

1.Hunde die bellen,beißen nicht.

Nur davon wusste ich,
habe als Kind einen bellenden
Hund geküsst,
und er biss mich doch,die Narbe sieht man noch.

2.Hast du was,dann bist du was.

Dieses hat bestimmt ein Reicher verfasst,
so ein Mist,die meisten,
die viel haben,sind oft nix.

3.Wie du kommst gegangen.
so wirst du empfangen.

Auch nicht wahr,
beim Doc.wird gut behandelt,
jeder zerlumte,kranke Clochard.

4.Wo ein Wille ist,ist auch ein Weg.

So leicht ist das auch nicht,
will schreiben ein Gedicht,
doch ein fällt mir nichts,
und wenns nicht geht,wo find ich den Weg?

5.Alles Gute kommt von oben.

Das müsste ich ja wissen,
den heute hat mir eine Taube,
auf meinen Kopf geschissen.

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Doch verliert nicht den Mut,
manche Sprichwörter sind auch gut.

Im Bus ein kleiner Mann,
der auch im Stehen,war kaum zu sehen.
Daneben eine Frau,
schön und stolz wie ein Pfau.

Ein Meter größer als er,
doch sie gefiel im so sehr,
schüchtern war er nicht,
sah zu ihr hoch,in´s Gesicht.

Sie sah nur den Kopf,
von dem kleinen Tropf,
lachte ihn an fragte dann:
Was willst von mir,kleiner Mann?

Er:Darf ich es wagen,sie zu fragen,
mit mir auszugeh´n,
in ein Cafe,das wäre schön.

Die Frau antwortete wütend,
glauben sie ich gehe aus,
mit so einem Kleinen,
verabrede mich nur,
mit einem großen Feinen.

Da zog er sich aus ganz nackisch,
war überall sehr knackisch,
erstaunt sah sie an,was alles an ihm dran,
und nahm die Einladung an`:

Sagte sich,
besser ein Mann der klein,und zackisch,
als einer,der groß und dabbisch.

Sah
gestern den Wolf
Flecke
aus seiner Weste waschen.
Waren
vom Geißlein
aus dem Uhrenkasten.
Hatte ihm
das Blaue vom Himmel versprochen
und dann
das Fell über die Ohren gezogen.

Trug
es zum Markte.
Tauschte
beim Apotheker
Kreide
gegen Flötentöne,
für die Hammel.
Die sollen tanzen
auf des Schlachters Gruben
und Maul halten
beim Beine lang ziehen.

Sah
heute den Teufel
und den Wolf
im Schafspelz
sich ins
Fäustchen lachen.
Liehen sich Geld
von den Ratten
und warfen es
wie Perlen
vor die Säue

(C) martina wiemers

GÜTLICHE EINIGUNG
oder
SCHWEDISCHE BAUERNREGEL


Ein Stockholmer, frisch gewagt,
fährt aufs Land zur Entenjagd!
Nach viel suchen, fehlen, hoffen
hat er so ein Tier getroffen!

Doch die Ente - ach wie doof -
fällt auf einen Bauernhof,
und der Bauer sträubt sich eben,,
diesen Vogel rauszugeben.

Beide in Erregung sehr,
und der Streit geht hin und her.
Ihre Meinungen sind echt, -
jeder glaubt sich voll im Recht.

"Da du nicht vom Lande bist,
höre, was hier üblich ist. -
So ein Zwist von Mann zu Mann,
wie man das entscheiden kann.

Was sich Männer sonst verbeten:
In den Unterleib zu treten, -
wer dabei am lautsten schreit,
hat verloren! - Bist bereit?

Sven, der Schütze stimmte zu,
denkt sich still: Na warte du!
Woll\'n doch sehn, wer mehr aushält,
ich hab Bums vom Fußballfeld!

Brun, der Bauer holte aus -
und sein Tritt verdient Applaus! -
Voller Treffer in die Hoden!
Der Stockholmer geht zu Boden.---

Liegt und stöhnt \'ne halbe Stunde . . .
Dann: "So, jetzt kommt meine Runde!"
Doch der Bauer, etwas schlauer,
sagte: "Schluss mit der Geschichte. -

Nimm die Ente! . . . Ich verzichte."



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Anmerkung:

Der dem Gedicht zugrundeliegende Witz ging
als Sieger aus einem Wettbewerb hervor,
den die Zeitschrift "Readers Digest" veranstaltet hat.
Er wurde eingereicht von Jörgen Jönsson und
erhielt von 30 Witzen über 20 Prozent der Stimmen.
(siehe Heft 12/ 2009 S.41).