Gedichte über Gemeines - Seite 177

und der“Grund“war schnell erkannt


Ja, es ging die Suppe da, die man kochte,
schon arg zur Neige, weil man sie mochte.
Nun, was sollt man tun, die Meng zu klein?
Da konnt die Lösung doch nur Wasser sein?

Ja, sie machte dann einen großen Sprung,
die Qualität, durch die halt „Verlängerung“.
Und nicht nach vorn natürlich, nein, zurück!
Schwamm drin noch was, dann hatte man Glück!

Und er war nicht grad vom Glück gesegnet,
zumal er noch als letzter Gast gekommen.
Oja, dem Pech, dem ist er stets begegnet,
hat von ner Einlag, nichts mehr wahrgenommen.


Naja, wer halt kommt zur späten Stund!
Immerhin, die Supp schien heiß zu sein?
Und er erkannte auch gleich den“Grund“.
Was heisst erkannte, er sah ihn von vornherein.

Ein Ehepaar, schon in den reiferen Jahren:
"Ach Liebster, ich würde ganz gern mal erfahren,
wenn ich mal vor dir diese Welt müsst' verlassen,
würd'st du dich dann noch mit 'ner andern befassen?"

"Die Vorstellung, Irma, die macht mich nicht froh, -
könnt sein,wenn ich noch gut gesund bin und so ..."
"Du wohntest mit ihr auch in unserem Haus?"
"Nun ja, es ist abbezahlt, sieht auch gut aus ..."

"Dann würde sie wohl auch mein Auto noch fahren?"
"Wenns nicht schon verschrottungsreif wär in den Jahren ..."
"Die Golfschläger könnte sie auch noch benutzen?"
In diesem Moment, da vergaß er zu stutzen,

und macht - in Gedanken versunken - den Mist:
"Das geht nicht, dieweil sie ja Linkshänd'rin ist ...!"

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"Doch dem war kaum das Wort entfahren,
möcht ers im Busen gern bewahren..."
aus Schillers "Die Kraniche des Ibykus"