Gedichte über Gemeines (Seite 179)

er liebte halt die schöne Natur

bis er mal über`n Nagel fuhr

Mit Fahrrad war er oft auf Tour,
ja, und genoss den ländlich Duft.
Auch heute fuhr er fröhlich, pfeifend,
doch`s Rad verlor dabei die Luft.

Ja, da stand er, in der Einsamkeit,
und kein Haus, auf weiter Strecke.
Schob dann sein Fahrrad brav zu Fuss,
laut pöbelnd noch.“Scheiss Ecke!“

Das Supergemälde

Ich glaube, die Schau war in Dippoldishagen,
ihr braucht es nicht unbedingt weiterzusagen,
da hing ein Gemälde, so toll, wie sonst keins,
es kam in dem Wettbewerb gleich auf Platz eins.

Man weiß ja, mit Kunstschätzen geht es ganz schnell, -
da sind die Canoven sogleich auf der Stell!
Man sah, dieser Künstler versteht was vom Malen,
es gab viele Linien und Worte und Zahlen,

in wenig verschiedenen Farben sogar
kein Wunder, dass dieses beeindruckend war.
Die Farben warn ausschließlich weiß, schwarz und rot, -
nun sage bloß keiner, das wirke zu tot!
Es gibt diesem Werk die besondere Note, -
Picasso hatt' auch seine Rosa-Periode!

Kein Name, - der Künstler war viel zu bescheiden,
er wollte sein Werk, nicht den Namen verbreiten!
Ein Preisschild war nun aber auch nicht zu lesen,
es ist sicher fast unerschwinglich gewesen.
Es hängt wohl im Louvre sehr bald in Paris, -
denn dort ist für Bilder das Traumparadies!

Im vorigen Jahr wars, im Frühling, im Mai,
Ich kann nicht dafür, denn ich war nicht dabei,
der Kunstwettbewerb, der geriet zum Skandal!
Ich war ganz im Abseits, obwohl ich nicht mal'.

Warum fragt man mich nicht bei bildender Kunst?
Denn ich hab vom Malen doch auch keinen Dunst!
Ich wär doch als Jury ganz super, na seht -
wie jeder, der nichts von der Sache versteht!

Was zeigte es nämlich, das "herrliche Bild",
das hier, sollts mal brennen, den Zweck erst erfüllt?
Es zeigte - wie üblich in Ausstellungsstätten -
wie sind hier bei Feuer die Menschen zu retten.

Hab ichs dir denn nicht gesagt?

Der Anton, ein Junge von grade zehn Jahren,
der ist wieder mal mit dem Mofa gefahren.

Verkehrspolizisten - dein Freund und Berater,
die bringen den Sohn und das Mofa zum Vater.

"Nein, dass dieser Bengel sich so etwas wagt,
ich hab ihm das Fahren doch strikt untersagt!"

Der Vater, so wie sichs von selber versteht,
der nimmt auf der Stelle den Sohn ins Gebet:

"Was sagt' ich zuletzt, eh ich ging aus dem Haus?!"
"Du sagtest: Trink deinen Orangensaft aus!"

das kann doch wohl nicht wahr sein

„Sie erlauben?“ „Ich schau mal nach!“

„Herr Ober, komm se doch mal bitte!“
„In meiner Suppe schwimmt`n Haar!“
„So, wo denn?“ Da, da in der Mitte!“
„Wie kommt das? “Oh, ach darf ich ma?“

„Oja, meingott, das ist ja wirklich arg!“
Ja, ich seh schon, übel und überall!“
„Wie meinen Sie? "Ist tatsächlich stark!“
„Ja guter Mann, Sie haben Haarausfall!“

Er hat`s nicht grade leicht im Leben

drei Gründe für die vielen Pfützen

Ja, wenige Worte reichen oft schon,
die bringen manchen Mann zum Weinen.
Na,`n Bisschen war`s wohl auch ihr Ton?
„Beweg Dein Arsch!“ Es ging um seinen.

Nun, der einzig Grund, war das noch nicht.
Tat sich dieser doch mit Zwei „vermählen“.
Ja, der Zweite war sicher wohl, ihr Gesicht?
Und der Dritte.“Los jetzt, Zwiebeln schälen!“

Ja, man könnt es machen, wenn man wollte.
Man könnt, egal da, Zwei von streichen.
Denn schon ein Grund, wie gesagt, der sollte,
und tat`s auch meistens, da schon reichen.

Gedichte über Gemeines - Seite 179

er liebte halt die schöne Natur

Das Supergemälde

Hab ichs dir denn nicht gesagt?

das kann doch wohl nicht wahr sein

Er hat`s nicht grade leicht im Leben