Gedichte über das Gedicht (Seite 501)

Spaziergang den Elbauen entlang

mein Weg ganz unbestimmt
und der Wind spielt sein Spiel
wiegt die Wiese ein wenig, nicht viel -
leise fließt der breite Fluss, biegt sich;
unter dem Baum im Schatten - ich.

dein Weg ganz unbestimmt
und das Sehnen ist kein Spiel
Fische ziehen ihre Kreise, ohne Ziel -
am Ufer gegenüber ein Kirchturm wacht;
Störche fliegen, zur Reise bereit gemacht.

kein Weg ganz unbestimmt
und das Leben spielt sein Spiel
der Stein stumm, zerrieben, bevor er fiel
erzählt er seine unendliche Geschichte
und flüstert sie in deine Gedichte.

© by FRI

Die Heimkehr de(r)s V(at)era(s)

Widmung: W. B. und A. Y.
"Nicht kommt Liebvater, ob ich treu(e) in Zähren"
ich kann aber nichts entbehren
"Tag(e) und Nächt(e) harre (ich) mit Schrecken"
Ich warte aber sowieso auf den Ecken
"Austraten Ströme, Wölf' im Wald und Bären"
Austraten Gewitter, Übeltat und Affäre(n)
"Räuber ihm droh(e)n (immer) an den Ecken!"
Ich werde sie aber sowieso entdecken

Der Tod ist ein Meister

Trotz alledem (Lyrische Erkenntnis)

(Formgedicht)

Auch
wenn Goethe
gelesen ohne Nöte;
oder unter Leidenstränen,
trieb’s uns doch zu seinen Gaben hin.

Allein:
Wären’s auch (nur) Freudentränen,
trieb’s uns gleichwohl hin
zu ihm.

Copyright © da Hihö
2015

Tröste dich!

Es ist jene letzte dunkle Nacht,
wo dir die Sterne nicht mehr blinken,
weil dir kein Zurück mehr zugedacht
und letzte Hoffnungen versinken.

Tröste dich!
Denn nur die Zeit auf Erden ist zu Ende.
Ängstige dich nicht! Es wär vergebens.
Stehst du jetzt an jener Zeitenwende,
schließt sich der Kreis des Lebens.

Tröste dich!
Woher? Wofür? – Wir ahnen nur:
Die Erde stand uns als Hort bereit.
Wir erkennen nie des Lebens Spur,
doch gehen wir nach dieser Zeit
hin in die wahre Seligkeit.

Copyright © da Hihö
Mai 2013

Trost für Fassungslose

Fassungslos an der Liebe Ausgangstor
stehen wir und kommen uns verlassen vor.
Raufen uns die Haare, wringen uns’re Hände;
untröstlich erstarren wir an des Glückes Ende.

War unverhoffter Zufall einst dies Glück!
Ist wahrlich alles aus? Bleibt nichts zurück?
War der Weg zum End’ hin nicht zu schwer?
Wo kommen jetzt die tiefen Schmerzen her?

Während der Verlassene dem Tode gleicht,
und der feige Geher aus der Liebe schleicht,
fragt man sich: „Hab ich zu viel genommen?“
Sicher ist: Der Feigling hat zu viel bekommen!

Wir trauern alle all zu oft Verlornem nach,
vergessen all zu schnell das bittre Ungemach,
das dem langen Weg zum End vorangegangen.
Doch ein neues Glück, hat längst angefangen.

Denk nicht an ihn, denk zuerst an dich,
wie es auch der andre tut, ganz sicherlich!
Verdräng die allzu gift’gen Liebesschmerzen!
Mach Platz für neues Glück in deinem Herzen!

Copyright © da Hihö
2013

Gedichte über das Gedicht - Seite 501

Spaziergang den Elbauen entlang

Die Heimkehr de(r)s V(at)era(s)

Trotz alledem (Lyrische Erkenntnis)

Tröste dich!

Trost für Fassungslose