Gedichte Über Gedanken - Seite 545

Von Geburt an ist das Leben
ein immerwährend’ Nehmen – Geben.
Kaum ist der Säugling auf der Welt,
versprüht er Gefühle, die unbezahlbar sind mit Geld.
*

Alles im Leben ist Gefühl!
Ob du allein oder im Gewühl.
Siehst du aufmerksam dich um,
bemerkst du Sehnsucht rundherum,
erkennst du Haß und Liebe Hand in Hand,
erfährst du Neid und Gier an einem Band.

Mitleid steht stets auf der Lauer,
geht’s um Verzweiflung oder Trauer.
Kann sein, daß Wehmut dich bedrückt,
wenn dir nicht immer alles glückt.
Dies alles und mehr sind die Gefühle,
gemischt in unserer Gefühlemühle.

Mir hilft bei alldem die Poesie!
Gäbe es sie nicht – erfänd’ ich sie!
So frag ich mich so lang ich lebe:
Ob’s auch Leben ohne Gefühle gebe?

Besteh’n wir alle nur aus Seelen,
die sich unsre Körperschalen wählen?
Was, wenn unsre Körper (sterben) fehlen?
Wer mag wohl Leben neu in uns beseelen?


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2013

Was verdanken wir dir noch
abgeseh’n vom „Kopfzerbrechen“
allenthalben Kinder doch –
damals als die Sperlinge aufstoben
an den Donau-Nebenbächen
Da gedachten manche wahrlich noch
in stiller Ehrfurcht IHM und deiner doch

Was verdanken wir dir noch
abgeseh’n vom schemenhaften Denken
allenthalben Kinder doch –
wer Sterne in der Himmelsnacht
glitzern läßt und fähig ist zu lenken
Da gedachten manche wahrlich noch
in stiller Ehrfurcht IHM und deiner doch

Was verdanken wir dir noch
abgeseh’n von längst vergang’nem Sagen
allenthalben Kinder doch –
verwoben in all des Lebens Sein
angesichts von Sonnenaufgangstagen
Da gedachten manche wahrlich noch
in stiller Ehrfurcht IHM und deines Schaffens doch


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2019