Gedichte Über Gedanken (Seite 543)

Klapp trara, Meiner-Einer

(Nachdenkliches und so …)

Meiner-Einer kam nie um zu bleiben,
kam nur zu seh'n, was andere treiben.
Meiner-Einer blieb nirgendwo lang,
denn vom Bleiben ist mir stets bang.

Meiner-Einer mag nicht gern lachen:
Müßt’ ich lügen, – müßt’ ich’s machen.
Meiner-Einer müßt's mal anders machen:
Müßt’ erst lügen – und dann lachen.

Meiner-Einer ging stets zur Wahl,
früher am Berg – später im Tal.
Mit Lügen wird zuvor geschmissen,
nachher wird man stets besch…!

Meiner-Einer sieht Politiker
nur als bösartige Blutsauger.
Früher saugten Adelsbiester,
heute saugen Staatsminister.

Meiner-Einer wünschte sich daher
einen neumodernen Robespierre.
Meiner-Einer wünscht noch mehr,
nämlich: Eine Guillotine müßt her!

Meiner-Einer ist ja meist lustig,
doch auch ab und zu mal frustig.
Dann sag ich: „Habt mich alle gern –
von Grinzing bis zum Praterstern!“

Meiner-Einer würd’ gerne weiter reimen,
doch mir fällt nichts ein; es ist zum Weinen.
Kann nicht mal mehr ’nen Klapphornvers gestalten,
deshalb muß ich auch ab sofort die Klappe halten.

Copyright © da Hihö
2015

Gibt es ein Leben nach dem Leben

Wenn’s Paradies tatsächlich existiert
Angst vorm Sterben hätt ich dann nicht
Doch wer von euch mir garantiert
dass es in Wirklichkeit so ist

Was ist, wenn ich sterbe, was passiert
wer wird mich dort oben empfangen
Ich frag mich schon lange, bin irritiert
werd ich ein neues Leben anfangen ?

Wer kann mir helfen, mir Auskunft geben
wie wird es dort wohl weitergehen
Was steht mir bevor nach dem irdischen Leben
gibt’s wirklich ein Leben nach dem Leben ?

Dieser Gedanke lässt mich nicht los
es muss doch darauf eine Antwort geben
Wie krieg ich es raus, was mach ich blos
konnt nirgends darüber Genaues lesen

IRRGARTEN

(Aphorismus)

Frühmorgens – verloren im Gewirr fremder
Stadtstraßen – fragte er einen herumstehenden
Dienstmann, ob er denn auf dem rechten Wege sei,
worauf dieser sofort zu wissen begehrte, wohin er wolle,
wonach er rasch antwortete, daß man nicht neugierig zu
sein brauche (was man doch versteht); – dieser allerdings
wandte sich verwirrt ab und ließ ihn verirrt zurück.

Copyright © da Hihö
2015

War er wirklich ein Traummann?

Es war ziemlich lange still
aber ich weiß, ich will
wieder mal etwas schreiben.
Ich will ja auch in Erinnerung bleiben.

Jetzt bin ich dran.
Lebe zusammen mit einer Frau und denke doch an einen Mann.
Es ist ein ganz Besonderer.
Er war nir ein Forderer.

Er hatte niemals etwas verlangt.
Seine Liebe zu mir bereitete ab und zu Angst und Bang.
Er hatte mich niemals betrogen
und was mache ich? Ich habe ihn sehr oft belogen.

Er hatte mich genommen, wie ich bin.
Liebe hatte in seinen Augen nur einen Sinn.
Den Partner glücklich zu sehen
und ihn gänzlich zu verstehen.

Wieso denke ich so oft jetzt daran?
War es denn wirklich mein Traummann?

Sie gehen mit dem Tod vereint

Ein Bild Egon Schieles "Der Tod und das Mädchen" sowie die schrecklichen Nachrichten über Tod, Krieg und Leid, haben mich zu folgendem Gedicht veranlasst.

Sie möchten leben, denn sie sind so jung,
und so blass und schwer ist ihr Pfad.
Sie stehen allein -selbst ihr einst´ger Schwung
ist fort und führt bloß in ihr Grab.

Kommt doch der Schlaf, so träumen sie auch,
Illusionen sind fabelhaft.
Sie breiten einen leuchtenden Strauch
Über das, was schicksalshaft.

Illusionen tragen Hoffnung in sich
Mitsamt dem glitzernden Kram.
Vielleicht, wer weiß, bannen sie tatsächlich auch
Waffen für immer aus menschlichem Gram.

SDR

Gedichte Über Gedanken - Seite 543

Klapp trara, Meiner-Einer

Gibt es ein Leben nach dem Leben

IRRGARTEN

War er wirklich ein Traummann?

Sie gehen mit dem Tod vereint