Gedichte Über Gedanken - Seite 27

Nicht Apothekenpflichtig

Man schreibt sich
seine Seele frei
Man kennt sich
selbst nicht wieder
Es ist die allerbeste Medizin
Man singt sogar
im Sommer
Weihnachtslieder
Was einmal schwer
wie Blei im Herzen lag
Es ist gesagt
Die Feder
brachte Vieles an den Tag
Frei von der Leber
Ohne Schnörkel schreiben
Das kann Jeder

© Käte Micka




Käti Micka

Immer wieder bin ich fasziniert,
wenn es eindringt, in meine Ohren,
da wurde wieder mal zelebriert,
mit - stehenden Ovationen.

Die Medien teilen es geschwind,
doch dazu würd' ich gerne wissen,
was Ovationen für Wesen sind,
und warum sie auch stehen müssen.

Und wie stehen sie denn überhaupt,
stehen sie wie wir, auf zwei Beinen,
wozu werden sie ständig gebraucht,
wem dient eigentlich ihr Erscheinen?

Was tragen sie zu einem - Event,
ein Ballkleid oder eine Hose,
wie ist es um die Frisur bestellt,
gelockt, gesteckt oder ganz lose?

Was nur fängt ein Star mit ihnen an,
nach solch einem Entgegennehmen,
stellt er sie zuhause an die Wand,
oder darf er sie auch hin legen?

Lang hab ich darüber nachgedacht,
wie sehen diese Wesen nur aus?
Wer ´ne Antwort hat und nicht nur lacht,
erhält von mir - anhaltenden Applaus.

© Horst Rehmann

Meine Kindheit war hart
ich habs überlebt
im Rückblick
nicht alles
war schlecht
ich gesteh
drum halt ich das Gute
im Herzen ganz fest
das was so schlecht war
hab ich weg gewischt.

Nun wo ich älter
kein Kind mehr
ich weiß
denk ich so oft nach
über das
was ich weiß
Ziel für mein Leben
ich geh meinen Weg
mach es jetzt besser
so hoff ich und leb.

Eins weiß ich sicher
zu seiner Zeit
meine Kinder
im Rückblick
entscheiden wohl neu
was gut oder schlecht war
ob man mir verzeiht?
sie leben Ihr Leben
fängt von vorn an
der Kreis.


MB

Wenn ich mich nach einem langen Tag
in meine kuschlige Bettdecke einrolle
links, rechts, vorne, unter mich sie einschlag
mich fühle wie in einer wohligen Kassarolle

mich zur Seite dreh im Gewühl
die eine Hand unters Kissen
dieses geborgene Gefühl
will ich nicht mehr missen...

.
.
.
.

Selbst aus weiter Entfernung spür ich sie
diese wohlige Ahnung, die mich umgibt
es ist mehr als gegenseitige Sympathie
stilles Verständnis, als ob man liebt

spürt sich umarmt nur durch Worten
und doch greift jemand ans Herz
nirgends besser ist es zu verorten
tief drin geborgen sitzt unsere Terz

© meteor 2024