Gedichte Über Gedanken - Seite 102

Wenn du`s erlaubst,
gehe ich heute mit dir
in deine Gedanken,
deine Gefühle,
dein Leben.

Ich möchte den Raum betreten,
der dich ausmacht,
möchte mich umsehen,
dich erkennen.

Zeigst du dich mir?

Auch du
darfst meinen Raum betreten,
meine Gedanken,
meine Gefühle,
mein Leben.

Ich zeige mich dir.

Wenn wir gegenseitig
uns vertrauen,
uns erlauben,
unsere Räume zu betreten,
kann es durchaus passieren,
dass wir uns auf die Zehen treten.

Doch gleichzeitig
können wir uns
mehr und mehr verstehen.

© A. Namer

Irgendwann
gab ich
ein "ja" zum Leben,
irgendwann
gab`s dann den Segen.

Irgendwann
ein "ja" zum "Hier",
mit dabei:
Lebenselixier.

Irgendwann
kannt` ich den Plan,
irgendwann
vergessen dann.

Irgendwann
ein "ja" zu dir,
in meinem Leben,
jetzt und hier.

Irgendwann
hinauf – hinunter
macht das Leben
so viel bunter.

Irgendwann
ein "ja" zu dies und das,
zum Lachen, zum Weinen
wer weiß schon, zu was?

Irgendwann
ein "ja" zur Stille,
irgendwann
ein letzter Wille.

Irgendwann
ein "ja" zum Sterben,
so -
wird dieses Leben
vollendet werden.

© A. Namer

Wertschätzung

Eigentlich ein ziemlich einfaches Wort
und doch beinhaltet es so viel.

Meinen Wert schätzen, achten, erkennen.
Ja, das wünsche ich mir
und ich glaube, du wünscht es dir auch.

Ich glaube, die Welt wäre eine andere,
würde jeder den anderen wert-schätzen.
Wenn ich einen Menschen wert-schätze,
schätze ich alles an ihm.
Sein Denken, sein Handeln, sein Tun, ihn selbst.
Ich sehe ihn und nehme ihn wahr.

Es bedeutet nicht, dass ich alles gutheiße, was er tut,
es bedeutet aber, dass ich eine andere Meinung, Handlung respektiere,
dass ich mich mit ihr auseinandersetze und sie nicht einfach abtue.
Selbst wenn wir nicht übereinstimmen.

Gelingt uns das
können wir uns immer in die Augen sehen
und unsere eigenen Wege gehen.

Wertschätzung.

© A. Namer