Gedichte zum Geburtstag - Seite 67

Ein Steinbock ist,
so wie du bist.
Ruhig und gelassen,
man wird schon
nichts verpassen!

Meistens entspannt,
immer eine ruhige Hand.

Künstlerisch hochbegabt,
immer was Neues gewagt.
Den Blick auf's Ganze gerichtet.
Die Sache ruck zuck gesichtet.
Steht eine Party an,
dann frag den Steinbock,
ob er es organisieren kann!

Die Deko kein Problem,
egal ob aus Ästen oder Lehm.
Was der Steinbock nimmt in die Hand,
landet meist als Deko an der Wand.
Äste und Laub,
Gläser und Staub.
Wie aus Zauberhand,
man staunt:
Was da schon alles entstand!
Er zupft hier und zupft dort,
dreht es und wendet immerfort
und schon steht die Deko
am gewünschten Ort.

Lieber Steinbock:
Ein Hoch auf dein Talent,
dass kein Ende kennt.

Kinderschuhen längst entwachsen,
gehst du aufrecht wie ein Mann.
Meinst, du wärst doch schon erwachsen,
da ich zu dir aufschau‘n kann.

Wenn es eng wird und beschwerlich,
schlüpfst du in die Schuhe rein,
gehst gebückt und schaust recht kläglich,
und du fühlst dich wieder klein.

Wirst erst traurig und dann wütend
auf die Welt, das Leben, mich,
weil ich dich nicht kann behüten
vor des Alltags Müh' und Pflicht.

Schweigend und ganz leise lächelnd,
zieht dein Sturm an mir vorbei.
Jeder hat so seine Schwächen!
Leben ist nicht Zauberei.

Junge, kauf dir neue Schuhe!
Doch dann nicht gleich viel zu groß -
darin laufen macht auch Mühe!
Nichts fällt einem in den Schoß.

Eine Weile wird's noch dauern,
bis dir jede Größe passt,
um in jedem Schuh zu laufen
ohne Mühe, ohne Last.

(für das Leben ...)

Da ist doch was Verschütt geraten
Hab‘ ich doch was vergessen
Bei all meinen vielen Taten …
Nun ist es schon gegessen

Was war da noch?
Was ist mir entfallen?
Ich ahne doch …
Es erregt sicherlich Missfallen!

Langsam wird klar
Dass des Alters Tribut
Ursache wohl war
Sonst geht’s mir gut

Was war es noch ...
Komm ich noch drauf!
Ein großes Loch ...
... Im Lebens- und Gedankenlauf

War es eines dieser Feste
Dass ich wieder mal verpasst
Vielleicht ein Fleck auf meiner Weste
Der mir zutiefst verhasst …

***

Es ist nicht diese Frage
Die nach einer Antwort giert
Mehr sind es die Schalen einer Waage
Deren Maß mich heut‘ pikiert

Es ist nicht nur zu spät
Es ist als wäre es nie gewesen
Wie ein Same der nicht gesät
Durch unser menschlich' Wesen ...

Es deucht der Kelch der Liebe fast vergossen
Scheint dass die Herzenswärme sich entfernt
Hat man durch Vergessen die Verdrossen
Von der man sonst doch so sehr schwärmt …


© Auris cAeli