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Gedichte über Festtagsgedichte - Seite 318


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Wahnsinn mit Methode

Wahnsinn mit Methode?

©Hans Hartmut Karg
2017

Leuchtraketen krachen zum Zenit,
Sie reißen Rauchtiraden in den Himmel.
Und alle Welt, selbst Müller und der Schmidt
Machen da mit im ritualisierten Weltgewimmel.

Zu allen Riesenplastikfeldern im Pazifik
Kommen mit weltweit gut bezahltem Irrsinn
Silvesterkracher für ein besseres Geschick.
Macht man mit Krach, Gestank nicht alles hin?

So ist an Neujahr alle gute Luft vernebelt,
Böden sind voller Müll, Weltmeere sind versaut.
Das Leuchten hat uns den Verstand ganz eingenebelt:
Es bleibt blitzend der Himmel – und Krach nur laut.

Wie soll die gute Erde damit fertig werden,
Wenn wir die Glücksmagie auf diese Weis'
Erzwingen wollen, mit Raketenherden,
Das Erdenglück schicken auf schmutz'ge Reis'?

Den Globus überziehen wir mit Dampf und Dreck,
Selbst Flüchtlingsrouten sind voll Plastikflaschen.
Beim Umweltschutz sieht mancher Bürger weg.
Er hört nicht: Schöpfung hat begrenzte Taschen.

Längst sind die Winter bei uns ohne guten Schnee,
Eisbären und Eisberge müssen schrecklich leiden.
Wir sagen wirkungsvollem Umweltschutz ade,
Wir, die Raketendunst den Weg bereiten.

Wie sollen Atemluft und Atmosphäre bleiben,
Gewässer und die Wälder, Ackerböden rein,
Die vielen Tiere ohne Angst und ohne Leiden
Noch Mitgeschöpfe und nicht Fremde sein?

Schöpfung bewahren mit Raketendampf?
Das Glück mit Umweltfrevel gar erzwingen?
Was ist das für ein Menschheitskrampf?
Damit kann Umweltschutz niemals gelingen!

Natürlich können wir ja rasend reisen –
Sogar zum steten, wilden Untergang,
Bei dem naiv wir unsere Feuer speisen,
Ganz irre – und voll innerem Zwang!

Hören wir lieber Händels Feuerwerksmusik,
Das Halleluja als ein Zeichen Guten Lebens.
Beenden wir den Drang zum Feuersieg,
Dann ist Nachhaltigkeit auch nicht vergebens...

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