Gedichte über Festtagsgedichte - Seite 285

In den Keller trippel trappel,
rennt das Mäuschen Schnickelschnackel.
Schnickelt hier und schnackelt dort,
holt so manches Körnchen fort.
Bringt es in den Mäusebau
heim zu seiner lieben Frau.

In die Küche trippel trappel
rennt das Mäuschen Schnickelschnackel
Schnickelt hier und schnackelt dort.
Schwupp, ist auch die Butter fort.
Bringt es in den Mäusebau
heim zu seiner lieben Frau.

Und genau auf diese Weise
trippelt Schnickelschnackel leise
in dem ganzen Haus umher,
denn zum Backen braucht´s noch mehr.
Eier, Milch, Vanille, Zimt
von allem er ein bisschen nimmt.

Mäuschens Liebste, ja das weiß ich
backt den ganzen Monat fleißig
zum großen Fest, das ist doch klar,
Weihnachtsplätzchen wunderbar.
Versteckt sie gut im Mäusebau
denn sie ist eine kluge Frau.

In seine Wohnung trippel trappel
rennt das Mäuschen Schnickelschnackel
Schnickelt hier und schnackelt dort----,

----doch die Kekse, die sind fort...

© Sabine Brauer

Schon wieder geht das Jahr zu Ende,
drum spuck‘ ich dreimal in die Hände
und teile die Geschenke aus,
doch langsam wird’s fürwahr ein Graus!

Ich bin es langsam wirklich leid
in diesem engen, gold’nen Kleid!
Ich hab in all den vielen Jahren
Gehaltserhöhung nie erfahren!

Die Flügel hab ich wund geflogen,
mein „Chef“ hat mich „weiß Gott“ betrogen!
Der sitzt nur da, muss gar nichts machen,
doch ich hab‘ Stress und nichts zu lachen!

In dieser digitalen Welt
wird über’s Internet bestellt!
So schnell kann ich ja niemals sein,
man lacht mich aus – oh, wie gemein!

Die flotten Jungs von DHL
die liefern alles rasend schnell.
Da kann ich niemals konkurrieren,
ich könnt‘ vor lauter Wut krepieren!

Einst freuten sich die Kinder sehr
über den Marzipan-Verzehr!
Heut‘ woll’n sie Smartphones und PC,
die neusten Apps – oh jemine!

Ich bin elektrisch nicht versiert,
und hab‘ die Dinge nie kapiert.
Drum werd‘ ich nun in Rente geh’n,
macht’s gut – auf Nimmerwiederseh’n!