Gedichte über Festtagsgedichte - Seite 242

Weil Ostern in diesem Jahr
eine weiße Katastrophe war,
sagte meine Frau voller List,
dass heute „Kleine Ostern“ ist.
Da kann man noch mal überdenken
und das vergessene verschenken.
Außerdem, das ist regional vererbt,
werden noch einmal Eier gefärbt.
Aber nicht die bunten, grellen,
sondern jetzt die traditionellen.

Einfarbig, schlicht, doch elegant,
mit brauner Farbe, wie gebrannt.
Wochen vorher ward gesammelt,
was den Tränenfluss verrammelt.
Nämlich die trocknen braunen Pellen,
die bei der Zwiebel sich einstellen.
Mit Wasser, Essig und viel Mut
kocht man einen braunen Sud.
Die Eier ganz sachte hineingelegt
und dann eine Weile nicht bewegt.

Essig raut die glatte Schale auf,
dann hält die Farbe besser drauf.
Sind die Eier etwas abgekühlt
und keines dabei kaputt gespielt,
werden sie auf Stroh gebettet
und mit Speckschwarte eingefettet.
Den Salzstreuer daneben gestellt,
sie jeder für Attrappen hält.
Und fragt dann appetitbesessen:
„Kann man die auch essen?“

07.04.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Ob Hase oder Osterhase!
Es ist nicht nur so eine Phrase.
Die Ohren machen den Unterschied!
Wenn man ganz genau hinsieht.

Löffelohren, riesengroß,
ärgert er Jäger gnadenlos!
Der andere, eine Kiepe trägt,
worin er bunte Eier legt.

Ist sie voll, verteilt er diese
im Gebüsch, auch auf der Wiese.
Auch hinter Sträucher er sie legt,
bevor die Sonne früh aufgeht.
Ausgelaugt nach Hause schleicht,
kaputt und müde sein Bett erreicht.

Der andere Hase, faul und träge,
mit langen Ohren, einer Mähne.
Stibitzt vom Felde gern Karotten
beim jagen Jäger zu verspotten.
Doch zu Ostern ab und zu
trifft er sich gern mit „Winnie Puuh“!

Hallo Schatz,
bald 48 Jahre ist neben dir mein Platz
im Juni ist unser Hochzeitstag,
werden nicht von unserer Seite weichen,
denn die 5o möchten wir erreichen.

Und noch viele mehr dazu
wir das Wir und nicht das Du,
kein Geschenk hab ich für dich,
doch wie jedes Jahr dir ein Gedicht.

Wie schnell die Jahre nun vergingen
unsre Herzen doch noch singen
ich höre den Klang aus deinem
du noch immer aus meinem.

Es ist der Klang der Liebe
der aus ihnen klingt
und uns schöne Lieder singt.

Wir Beide summen leise mit,
bis das Herz kommt aus dem Schritt
immer noch freudig aufgeregt
wenn es um die Liebe geht.

Du kaufst mir wieder diesen Strauß
den ich zum weissen Kleide trug,
mit roten Rosen und weisen Fresien,
dazu erheben wir ein Gläschen.

Das mit Wein gefüllt so rot wie die Lieb´,
stimmen an unser Hochzeitslied:
Ein schöner Tag ward uns beschert
dieser wird jedes Jahr von uns geehrt.

Auch alle Vögel singen mit,
wir tanzen dazu mit kleinem Schritt,
unsere Augen sprechen in der gleichen Sprache,
den Dank für alle Hochzeitstage.