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Gedichte über Festtagsgedichte - Seite 110


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Weihnachten war anders

Vor langen Zeiten, plus ein Jahr,
zur Weihnacht alles anders war.
Den Wunschzettel in Schönschrift,
weil er ja eigene Wünsche betrifft.
legte man auf das Fensterbrett
und ging artig dann ins Bett.

In der Nacht, vielleicht um Drei,
kam der Weihnachtsmann vorbei.
Er hat die Wunschzettel lange studiert,
wehe, es war einer nur so hingekliert.
Dann hat er im Buch ein Kreuz gemacht
und reiste weiter durch die Nacht.

Am nächsten Tag kam er gelaufen,
um die Geschenke einzukaufen.
Von Kaufhaus zu Kaufhaus ging sein Schritt
und viele Eltern liefen mit ihm mit.
War abends dann der Einkaufzettel leer,
füllte er den Sack, der zentnerschwer.

In diesem Jahr ist’s bald soweit,
es naht die jährliche Weihnachtszeit.
Doch dieses Mal wird es anders sein,
das schwöre ich euch Bein und Stein.
Was früher als Überraschung galt,
ist heute unmodern und alt.

Der Weihnachtsmann hatte viel Zeit,
und stand im Sommer schon bereit.
Bereit als rote Weihnachtsmasse,
zu sitzen in der Computerklasse.
Zu schieben Bits im Windows Pack,
im Online Speicher zu füllen den Sack.

Medikamente aus dem Apothekenregal,
oder den Porno Marterpfahl.
Von der Wolke Möbellager
ein Tischchen für die Playback Schlager.
Den Gutschein für das Sushi Essen
bei der Koch Apps nicht vergessen.

Selbst ein Auto darf es sein,
ein Mini über Stock und Stein.
Technik, nach Gewicht bestellt,
und geliefert in alle Welt.
Nur eine Frage war zu viel,
„Wie kommt der Weihnachtsmann ans Ziel?“

21.12.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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