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Gedichte über Fantasie - Seite 429


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Allerlei Tierisches

-1-
Frühstücksservice

Mit angespannter Neugier
steht Kater Max vor der Tür,
linst um die Ecke ins Haus,
hat im Mäulchen eine Maus,
die er mir zum Früstück schenkt
- aus Liebe er an mich denkt -

-2-
Sternen-Katzenkind

Am goldgestirnten Himmelszelt
ein Engel in seiner Hand hält
nen Korb, in dem ne Katze liegt,
mit ihr im Korb um Sterne biegt,
aber auch um den hellen Mond,
der schon immer am Himmel thront,
von Engeln Gottes umgeben,
alle werden ewig leben,
so auch das weiße Katzenkind,
das gestreichelt wird vom "Fahrtwind"
und Blumen, die im Korb blühen,
lassen seine Seele glühen.

-3-
Mäusejäger-Wettbewerb

Die Freude der Katze ist unbändig,
sie feiert ihren Mäusejäger - Sieg
wird mit Blumen überschüttet und Lob,
man stellt ihr sogar aus ein Horoskop,
das ihr weitere Siege prophezeit,
die Katze, ständig zum Jagen bereit,
fiebert nächstem Wettbeweb entgegen,
der kommt ihr in zwei Wochen gelegen.

-4-
Tagesanbruch

Fünf Mal die alte Kirchturmuhr schlägt,
manch einer im Bette schläft und "sägt",
lässt sich nicht stören vom Vogelchor,
dessen Gezwitscher dringt tief ins Ohr.

Sie lobpreisen das Morgengrauen,
zwitschernd an ihren Nestern bauen,
damit für Nachwuchs vorgesorgt ist,
jetzt kräht auch noch der Hahn auf dem Mist.

-5-
Kaffegenuß

Teddybärs Herz für Kaffee schlägt,
seine Liebe er nach außen trägt,
hat sich ein Herz auf seine Brust
sticken lassen als Zeichen der Lust,
daneben ne Kaffeetasse
und Kaffeebohnen feinster Klasse.

-6-
Herzensgrüße

Ein keiner flauschig-gelber Hund
tut liebevolle Grüße kund,
sein Herz ist voller Sonnenschein
und wie ein Diamant so rein,
der Liebe in die Welt ausstrahlt,
Lichtengel in den Himmel malt.

-7-
Schmetterlingsgruß

Margeriten in Hülle und Fülle,
umschwärmt von Schmetterlingen aller Art -
es ist ein Anblick voller Idylle,
bunte Flügel streicheln mein Gesicht zart.

Es ist ein liebevoller Flügelschlag,
der mir eine Botschaft zukommen lässt,
sie lautet: "Für dich einen schönen Tag
und lasse nicht zu, dass dich jemand stresst."

-8-
Untröstliches Hundeliebespaar

Das Pärchen muss sich trennen
ihr Schicksal ist zum Flennen,
auch ist,s zum Davonrennen,
keiner kann ruhig pennen
Frauchen, Herrchen sich trennen,
voreinander wegrennen,
keinerlei Mitleid kennen
mti den Hunden, die flennen,
man wird die Tiere trennen,
ihr Los sie noch nicht kennen,
ihre feinen Antennnen
lassen sie noch mehr flennen...
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Carmen

In einem großen Opernhaus,
da wollt' man "Carmen" geben.
Es spielt' der Marco Don José
und Carmen, Carmen eben.
Doch Jonathan, Carmens Ehegatte,
nur die Zweitbesetzung innehatte.

So sah Jonathan erzürnt
wie Carmen ließ die Reize spielen,
um ganz in echt, nicht nur im Spiel,
den Marco zu verführen.

Als dann der Tag der Tage kam
das Stück auf die Bühn' zu bringen,
ging Jonathan zur Garderob',
um zu wünschen Carmen gut's Gelingen.

Doch ach! Oh weh! Der Schreck war groß,
denn Carmen saß nackt auf Marcos Schoß,
rittlings und stöhnend voller Lust!
Jonathan floh voll Zorn und Frust.

Den Vorhang auf, das Spiel beginnt!
Carmen, feurig, dass es den Atem nimmt
und Don José, der arme Tor,
wenn sie dich liebt, ja sieh dich vor!

Als es nach der Pause weitergeht,
Don José plötzlich 'ne Maske trägt.
Das Publikum sagt sich: "Er ist jetzt vogelfrei!",
und denkt sich weiter nichts dabei.

Auch Carmen merkt, dass 'was nicht stimmt,
doch macht sie tapfer weiter.
Ach, wär' sie, als sie konnt', getürmt,
das wäre wohl gescheiter!
Doch so nahm das Unheil seinen Lauf
und keiner konnt' es halten auf.

Der letzte Akt, es kommt zum großen Streiten,
viel wilder, leidenschaftlicher
als sonst, keiner wagt es
einzuschreiten.

Es ist ein Duett auf Leben und Tod,
man sieht die Klinge blitzen,
der Atem stockt, das Blut ist rot,
dann sieht man Carmen stürzen.
Im Fallen reißt sie ihm die Maske vom Gesicht
und sieht sterbend ihrem Ehemann ins Angesicht.

Seine Worte verhalten in der Nacht:
"Ich habe meine Frau und ihren Liebsten umgebracht!
Ich kann es nicht verkraften,
jetzt könnt ihr mich verhaften!"
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