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Gedichte über Fantasie - Seite 114


Sternenstaub

Zur Dämmerung bin ich auf die Terrasse,
warte, bis die Nacht wieder hereinbricht,
beobachte die Sterne in der Milchstrasse,
erkenne dort manch' geheimnisvolle Nachricht.

Blicke durch mein kleines Teleskop,
wandere damit den Sternenhimmel ab,
denke daran, wie ich selbst dort einst flog,
so einige Abenteuer fanden da schon statt.

Und wieder zieht es mich hinauf nach oben,
träume zu wandern von einem Stern zum andern!
Kann dort alles machen, mich frei austoben,
im nächtlichen Sternenmeer treibend mäandern.

Meine Füße bestehen aus Sternenstaub,
ich jage Meteoren und Kometen hinterher.
Hell leuchten die Lichter im Sternenlaub,
zeigen mir den Weg durchs Gestirnenmeer.

Hinweg von allem grellen Flimmern,
fast geblendet ich schon mehrfach bin,
da hilft es auch nicht zu wimmern,
es zieht mich zu etwas Bestimmten hin.

Im kosmischen Tanz von Raum und Zeit,
leuchtende Galaxien getaucht in ätherischem Licht,
ein Flüstern von Magie in der Dunkelheit,
in ihren Fragmenten entfaltet sich manch Gerücht.

Das Echo vergessener Erzählungen in sich tragend,
in Sternbildern und Himmelsspuren verwoben,
nach unerzählten Geheimnissen auf Reisen fragend,
im Sternenstaub ist alles sicher aufgehoben.

Dieser kosmische Staub der in uns allen wohnt,
von Geburt an nährt er unsere Herzen,
entzündet Träume, weht sie hoch zum Mond,
glitzert in uns wie mehrere Wunderkerzen.

Er erinnert uns, wie wir mit Allem verbunden werden,
von dem Universum sind wir alle ein kleiner Teil,
unsere Träume und Wünsche den Schlüssel bergen,
über des Sternenstaubes heimlichen Verweil.


© meteor 2024
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Sie sind mitten unter uns

Eben noch heimlich am Waldesrand,
ein Schritt weiter ich mich tief darin befand.
Plötzlich in unheimliches Schweigen gehüllt,
mich dieses seltsame Unbehagen erfüllt...

Mir versagt die Stimme,
kann nicht mehr sprechen,
bleibe stehen, halte inne,
lauert da ein Verbrechen?!

Mit dem ganzen Körper am Zuhören,
hellhörig mit jedem Tropfen Blut,
kann es nicht beschwören,
in meinen Adern pocht die Flut.

Bin allein mit meinen Gedanken,
verstrickt, gefangen, innerlich verkeilt ...
Von der Stille überwältigt am Wanken,
dröhnendes Flüstern ... meine Seele schreit!

Die Gedanken rasen, sie spielen,
taumeln durch meinen Kopf!
Die Stille ist plötzlich verschwunden,
gegen meinen Willen...
... wie wild mein Herz jetzt klopft!

Meine Gedanken lügen, sie betrügen,
sie stehlen, Täuschung, Betrug!
Die Vernunft spielt schüchtern gegen Lügen,
meinem Verstand geht es nicht mehr gut...

Die Welt ist voller offensichtlicher Dinge,
was niemandem jemals auffällt.
In jedem Baum, hinter jeder Rinde,
lauert das Unbekannte unerhellt.

Sie sind mitten unter uns!
Waren schon lange vor uns da,
sind wie wir uralten Ursprungs,
sie wissen noch, wie es mal war.

Beim Beobachten frage ich mich,
wie ist etwas entstanden und warum...?
Wer kennt die richtigen Antworten wirklich?
So gefragt, bleibt jeder lieber stumm!

Kleine Ameisen huschen über den Boden,
ohne zu bemerken, dass man auf sie könnte treten.
Ihnen fehlt der Blick von weiter oben,
mit ihm würden sie wohl sicherer leben.

Es gibt kein Richtig oder Falsch in der Art,
wie man Dinge beobachtet, sie beachtet.
Wenn ich das Wesen der Dinge neugierig hinterfrag,
ist's, als ob die Weite des Himmels mich auslachtet.

© meteor 2024
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Atlantis

Der Raum ist überall in Sternenlicht getaucht,
das verlorene Atlantis schläft weit weg.
In meiner Vision ist ihm neues Leben eingehaucht,
mein Körper liegt unversehrt auf einem Steg.

Um mich überall im Haus das Meer ist blau,
die Bettlaken sind mir die rettenden Ufer,
sturmgepeitschte Küste wohin ich schau,
in der erstickenden Flut bin ich ein stiller Rufer ...

...denn ich schlafe nachts nicht...

Um mich strandet Sand, der mehr als golden ist,
glänzt durch diesen strahlenden Schleier,
in meinem Kissen spiegelt sich der Mond in der Gischt,
auf dem Meeresgrund Konturen einer Feier.

Wundersame, mystische Mischung hält mich gefangen,
flüssiges Mondlicht verleiht der Nacht den Zauber...
O verschwundenes Atlantis, mit Trauer behangen,
wo ewige Jugend in ruheloser Sehnsucht hat ihre Klagemauer.

Mit immer wechselnder Pracht entfalten sich die Wogen,
mal herrlich, dann zart, blicke nach unten von oben.
Ich tauche tief, um Atlantis am Grunde zu finden,
erreiche ich mein Traumquelle, wird sie mich fest binden.

Welch kurze und seltsame Offenbarung wird mir zuteil,
für den benommenen Betrachter verzauberte Augen,
selbst himmlische Musik verleiht meinen Ohren Kurzweil,
diesen Aufenthaltsort wird mir kein Mensch glauben.

Alles ist, wie es von vergangenen Zeiten hallt her,
ich folge dem Pfad zu blumenübersäten Wiesen.
Es weht eine Brise, ein würziger Wind vom Meer,
in alten Tagen segelten wir, wohin diese uns ließen.

Ich seufze, Vergangenheit und Gegenwart Hand in Hand,
und vor mir liegt das verlorene, untergegangene Land,
wie es vor langer Zeit lag, als das Leben noch Mai war.
Nichts hat sich geändert, und alles ist wie einst da.

Wie ich auch auf dieser schönen Unterwasserwelt so beharr,
zum goldenen Portal sind es nur noch wenige Schritte!
Doch vergeblich werden Sterbliche hier um Einlass bitten,
das verlorenen Atlantis wird nur verlorenen Seelen offenbar!

Halb ertränkt erwache ich in meinem Zimmer,
bin zurück von wo das Meer am tiefsten ist,
keine Angst mehr, wo ich werd mal sein für immer
an meinem geheimen Ort, in meinem Atlantis

© meteor 2024
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