Wenn ich dieses Leben
muss unerwartet verlassen
und nicht die Gelegenheit habe,
mich zu verabschieden,
werde ich meine letzten Sekunden
wohl nicht damit verprassen,
an die zu denken, die mir nahe,
die im Leben sind mir geblieben?!
Eher werde ich
so kurz vor der Nulllinie
mit mir selbst beschäftigt sein,
fällt mir dann in so einer
lebensbedrohlichen Bedrouille
nicht nur ein lauter Hilfeschrei ein?
Das Einzige, was ich besitze,
mein Leben, was nur mir gehört,
darum kämpfe ich, bis ich abblitze,
mein Ableben damit erklärt.
Im Wandteppich steckt mein Leben,
meine Erinnerungen darin geborgen.
Bin von Allem Fäden am Einweben,
auch von Vielen, die vor mir verstorben.
Mit jedem Wegbegleiter im Laufe der Zeit,
der vor mir aus dem Leben verschwindet,
bedrängt mich meine lange Vergangenheit,
in der sich viel aus so vielen Jahren findet.
Besonders, wenn Idole vor mir abgehen,
die ein Teil meines Lebens geworden sind,
fühle ich seltsame Trauer in mir entstehen,
ein weiteres Idol mich wehmütig stimmt.
Bedächtig erinnere ich mich still zurück,
an Erlebnisse, die ich mit ihnen verbinde.
Atme tief durch und verstehe es als Glück,
dass ich mich unter den Lebenden befinde.
So höre ich ihre Stimmen in ihren Liedern,
sehe Filme mit ihnen, lese ihre Bücher.
Erkenne immer öfter mich darin wieder,
wertschätze meinen Blick auf mein Früher.
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