Gedichte über die Erkenntnis - Seite 571

Fasten heißt nicht nur weniger Brot,
nicht nur Wasser statt Wein,
nicht nur Teller, die leerer sind
als sonst.

Fasten heißt auch:
weniger Worte,
weniger Hast,
weniger Antworten auf Fragen,
die niemand gestellt hat.

Fasten heißt:
ein Raum, der bleibt,
wenn man Dinge wegnimmt.
Ein Echo, das sich dehnt,
weil das Dröhnen verstummt.

Fasten ist der Versuch,
mit weniger mehr zu sein.
Ein Tag ohne Geräusch,
ein Blick ohne Urteil,
ein Gedanke ohne Muss.

Vielleicht, am Ende,
bleibt nicht nur die Leere,
sondern eine Ahnung von etwas,
das Platz gebraucht hat,
um gehört zu werden.




SDR

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Erinnerungen mit ewigen Nachwehen

Nachdenklich
ist ihr Blick
Sie wirkt so bedrückt
Sie wird von Erinnerungen blockiert
Immer wieder ist sie im Nachhinein schockiert
Schon damals als Kind
bekam sie
von den Boshaftigkeiten der Erwachsenen Wind
Später erkannte man
warum sie für gewisse Leute
nie Sympathie gewann

© Käte Micka




Käti Micka