Ich schaue auf das andere und mich überkommt der Neid.
Es weiß Leute um sich zu scharren und Freunde zu finden,
während jeder von mir erkämpfte Freund langsam zerrinnt.
Es liebt einander und streitet sich auch manchmal,
ich liebte nie, hatte nie jemanden zum streiten.
Es weiß sich zu unterhalten, immer wieder,
während ein Narr darüber grübelt, wie er den Tag herum bekommt.
Es weiß wegzuschauen, sich nicht mit Dingen auseinanderzusetzen,
die ihn belasten und nichts angehen.
Und diese sind's, welche mir den Schlaf rauben.
Es hat - ich nicht, es weiß - ich nicht, es kann - ich nicht.
Doch es ist nur Geheul, wenn ich in die Ferne schweife,
weit weg, wo Menschen alte Lumpen tragen
und es sich so anfüllt, wie in jenen grausamen Jahren,
die ich nur aus Geschichtsbüchern kenne.
Wo die Rippen sich durch die Haut bohren, die Augen von Salz errötet.
Wo das Dröhnen der Mägen, zu verzweifelte Orchester sich vereinen
und nur der Duft des Todes die Nasen erreicht -
eines Mannes, eines Vaters, eines Soldaten vielleicht,
der schmerzlich diese Worte aus der Kehle klagt:
"Beneidenswert, wirklich - wer es hier an Gottes Seite oder der des Teufels geschafft hat, kann man wahrlich einen Glückspils schimpfen.".
Lächerlich ist da mein Neid, kleinlich diese Wünsche.
Der Superlativ zwingt mich, mir auf die Lippen zu beißen
und weiter diesen tugendhaften Trottel zu spielen.
N.Fender