Ich mache gerade eine Diät,
mit aller Macht und Kraft.
Aber heute schaff' ich's nicht - es ist schon zu spät,
ich habe's nur noch nicht gerafft.
Vor mir auf dem Teller lacht,
ein Stück Torte mich keck an
und auf meiner Schulter erwacht
der kleine, böse Teufelsmann.
Er kriecht verstohlen an mein Ohr,
dort flüstert er sodann:
"Rück noch ein bischen weiter vor,
damit ich' s besser sehen kann."
Wir betrachten uns die süße Torte,
die sieht wirklich sehr lecker aus.
Ich höre des Teufels süße Worte:
"Für wahr wäre es ein feiner Schmaus.
Kannst du schon die Aromen riechen,
welch wohlig zarter feiner Duft?
Wie sie in deine Nase kriechen?
Von warmen Teig geschwängert' Luft.
Schmeckst du bereits den Schokoguß
in vorfreudiger Erwartung schon?
Es reizt wie ein verbot'ner Kuss,
dein Hochgenuss des Bäckers Lohn.
Und schaut's nicht aus wie im Traum?
Ein Kunstwerk wie aus Meisterhand.
Wieso hältst du dich noch im Zaum?
Gott hat's dir als Geschenk gesandt."
Des Teufelchens Geflüsterzauber
benebelt meine Beherrschung sehr.
Es trickst und spielt dabei nicht sauber.
Es schwindet meine Gegenwehr.
"Hey Engelchen..." frag ich bange:
"...willst du mir nicht zur Hilfe eilen?
Das Teufelchen, diese Schlange,
wird gleich den Kuchen mit mir teilen."
"Hey Engel" stimmt's Teufelchen (wie Yoda) ein:
"Ein Stück der Torte wohl ihm tut!"
Da spricht das Engelchen klar und fein:
"Na gut!"
Thomas