Gedichte über das Ende (Seite 78)

Traumjäger

Jage Träumen hinterher,
Tag ein, Tag aus das gleiche
Komme ihnen zwar näher,
aber sie nie wirklich erreiche

Es geht mit mir zu Ende,
die Träume verfliegen
Es kam keine Wende,
konnte sie nie kriegen

Ende

Sehr beschwerlich aufgestanden
keine Freude noch vorhanden
Letzte Hoffnungen rasant versanden
wo Feuer und Zukunft mal verbanden

Parfüm mit diesem süssen Duft
kratzender Schleier in der Luft
Schnürt die Kehle zu, der üble Schuft
Nebelschleier im Tal der tiefen Gruft

Begegnung, ein falsches Wort
am ehemals schönsten Ort
Donnergrollen hier und dort
das Gemeinsam für immer fort

Fest verkrallen
Fäuste ballen
Welten prallen
endlos fallen
Türen knallen
Gefühle wallen
Schluchzer hallen

Das Leben vollkommen blass
geblieben ist ganz viel Hass
und zwei Paar Augen
vollkommen nass

Duell

Angetreten mit Helm und Ehr'
Augen rachvoll und doch leer

Abendröte verschlingt den Tag
sogleich folgt Schlag um Schlag

Böser Klang des berstend' Holz
hinfortgeweht der Streiter Stolz

Gar grausig-furchtbar letzter Schrei
gleich sind gequälte Seelen frei

In des Winters Luft erkaltet Wut
und glitzert friedvoll warmes Blut

Aus freien Stücken entschieden
sind die Krieger nun verschieden
und finden vielleicht den Frieden

Nägel mit Köpfen

In jener Nacht
Dachte ich
An deine Liebesgedichte
In denen ich gerne
Der Protagonist gewesen wäre

In jener Nacht
Dachte ich
An deine sanfte Stimme
Die ihren warmen Mantel
Um mein Herz gelegt hatte

In jener Nacht
Dachte ich kurz daran
Dieser Häufung von Poesie
Ein Ende zu bereiten
Und Nägel mit Köpfen zu machen

© René Oberholzer

Das Ende des Perfektionismus ist der Beginn des wahren Lebens

Auf unserem Weg, perfekte Menschen zu werden
Vergaßen wir die Liebe und das Leben auf Erden
Denn leider ist Perfektionismus die einzige Kunst
Mit der ein Mensch Natur und die Liebe verhunzt

Gedichte über das Ende - Seite 78

Traumjäger

Ende

Duell

Nägel mit Köpfen

Das Ende des Perfektionismus ist der Beginn des wahren Lebens