Gedichte über das Ende (Seite 77)

Verjüngung

Mehr als hundert Jahre alt,
drängten Kiefern nach dem Licht,
trotzten knorrig der Gewalt
der Stürme und wussten es nicht,

dass Bäume hier nicht ewig sind,
dass unter ihnen dicht gesät,
was die Vögel, was der Wind
herbeigetragen, hergweht.

Die meisten Stämme längst gefallen,
wurden Bank und Stuhl und Tisch,
machten Platz und Licht vor allem
für junge Wälder bunt gemischt.

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Habe dir weh getan, das über WhatsApp,
ist nicht zu verstehen, auch nicht zu knapp.
Kein Recht der Welt hat es erlaubt,
und doch mich der Sinne beraubt.
Gefühle und die Gedanken,
sie kannten keine Schranken.
Emotionen haben alles verdreht,
Tatsachen sind vom Winde verweht.
Ich konnte es nicht lassen,
fordere dich auf, mich zu hassen.
Mein Kopf, ich konnte nichts mehr steuern,
und will doch die Liebe erneuern.
Du stehst weit über mir,
ich unten, der geringste, das Tier.
Liebe, mein Leben, alles biete ich an,
oder lehne es ab,
es ist ohnehin vertan.
Nimmer schreibe ich diese Sachen,
geschworen auf alle Eide.
Die Finger werde ich davon lassen,
bis ich aus dem Leben scheide.
Nun aus oder zusammen weiter,
doch allein oder dein Begleiter ?

"Er kann sie sich nicht leisten"

Sie ist die Frau seiner Träume,
besetzt seine Herzensräume
er lebt nur noch für diese Frau,
macht für sie montags häufig blau,
um Kurzurlaub auszudehnen,
zu stillen der Liebe Sehnen,
will ihr jeden Wunsch erfüllen,
sie in Samt und Seide hüllen.

Er schenkt ihr Schmuck, teure Kleider,
überzieht sein Konto, leider,
Ersparnisse sind aufgezehrt,
er ihre Ablehnung erfährt -
die Frau sich von ihm abwendet,
dem Mann Abschiedsgrüße sendet,
da hilft kein Gejammer, Stöhnen,
ein andrer wird sie verwöhnen.

Traumjäger

Jage Träumen hinterher,
Tag ein, Tag aus das gleiche
Komme ihnen zwar näher,
aber sie nie wirklich erreiche

Es geht mit mir zu Ende,
die Träume verfliegen
Es kam keine Wende,
konnte sie nie kriegen

Ende

Sehr beschwerlich aufgestanden
keine Freude noch vorhanden
Letzte Hoffnungen rasant versanden
wo Feuer und Zukunft mal verbanden

Parfüm mit diesem süssen Duft
kratzender Schleier in der Luft
Schnürt die Kehle zu, der üble Schuft
Nebelschleier im Tal der tiefen Gruft

Begegnung, ein falsches Wort
am ehemals schönsten Ort
Donnergrollen hier und dort
das Gemeinsam für immer fort

Fest verkrallen
Fäuste ballen
Welten prallen
endlos fallen
Türen knallen
Gefühle wallen
Schluchzer hallen

Das Leben vollkommen blass
geblieben ist ganz viel Hass
und zwei Paar Augen
vollkommen nass

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