Gedichte über Eltern - Seite 9

Habe meinen Vater schon lange verloren,
er war mein Liebling seid ich geboren.
Hat mich getröstet und beschützt,
ich weiß, er hätte sein Leben
für mich gegeben.
Auch als ich selbst Kinder hatte,
er fast täglich mit kleinen Überraschungen
uns einen Besuch abstattete.
Kein Weg war ihm zu weit,
hatte kein Auto, lief zu uns sehr lange Zeit.
Auch meine Kinder liebten Ihn sehr,
war ihr liebster Opa und noch viel mehr.
Er wurde krank und war schon alt,
lief am liebsten duch den Wald.
Sammelte Pilze wir waren dabei,
hat und gelehrt welcher essbar sei.
Wenn wir ihn Sonntags besuchten,
erwartete er uns am offenen Fenster,
da sah er uns kommen.
Seine Augen schon trübe,
und etwas verschwommen.
Doch erkannt hätte er uns auch fast blind,
gespürt, dass wir Kind und Enkel sind.
Als er dann nicht mehr konnte kommen,
waren wir immer bei Ihm, und haben
ihn in unsere Arme genommen.
Doch festhalten konnten wir Ihn
leider nicht,
er wurde abgerufen,
gelöscht sein Lebenslicht.
Es ist nun zwanzig Jahre her,
und in Gedanken lieben wir Ihn immer
mehr.
Ich wollte immer nur einen Mann wir mein Vater
war.
Ich bekam Ihn und bin dafür sehr dankbar.
Auch er ist ein lieber Papa, und Opa
für unsere Enkel.
So hat sich alles wiederholt,
ich weiß genau,
das hatte mein Papa so gewollt.

Mama ist schwanger,
bald ist es soweit
alles ist lange vorbereit.

Die Wehen beginnen
oh welch ein Schmerz,
Papa meint Mama macht einen
Scherz.

Nun merkt er doch es wird ernst
die Hektik beginnt
er Mama in die Klinik bringt.

Dabei sein möcht er
ganz bestimmt
Arzt kommt
die Geburt beginnt.

Papa hält Mamas Hand,
wischt ab ihr den Schweiß,
doch ihm wird schlecht
oh was ein Scheiß.

Die Mama tapfer.
presst und presst
Papa merkt nun es ist kein Scherz,
so hat er sichs nicht vorgestellt
er nun auch noch in Ohnmacht fällt.

Als er wieder zu sich kommt
siehe da,
in Mamas Arm ein Kind
ganz wunderbar.

Er stolz wie ein Spanier
klopft sich auf die Brust,
sagt:
Was ich doch alles aushalten musst.

Mama lächelt und lässt sich küssen,
denkt gut das Männer keine Kinder kriegen
müssen.

In der Hoffnung das es irgendwann dich einmal erreicht,
setz’ ich auf klare Worte und nicht nur auf ein „vielleicht“.
Ich habe mich entschieden und ich setz’ mich dafür ein,
Möchte auch in Zukunft gern ein Vater für dich sein.

So vieles was passiert ist kannst du heut noch nicht verstehn.
Erst wenn du eines Tages wirst auf eig’nen Beinen steh’n,
Kannst du vielleicht begreifen, es war nicht meine Wahl.
Du Wurdest mir vorenthalten, du warst mir nicht egal.

Auch wusste ich von Anfang an nicht das es dich gibt,
Dafür hab’ ich dich später umso mehr geliebt.
Man hat von mir geglaubt ich könnte nie ein Vater sein,
Das sie mir keine Chance gab, kann ich ihr nicht verzeih’n.

Wir waren beide jung und ich hab’ sie auch mal geliebt,
und wir ahnten beide nicht, das es kein „Ewig“ gibt
Die Lösung: Eine Trennung – war die beste auf lange Sicht
Doch das sie bald ein Kind bekommt, das wußt’ ich da noch nicht.

Man kann die Liebe nicht erzwingen, das wird dir auch einmal klar,
doch wär ich gern gewesen von Anfang an für dich da.
Das mit deiner Mom und mir hat mit uns beiden nichts zu tun,
Soll „ gestern – gestern“ bleiben, die Vergangenheit muß ruh’n.

Denn du bist meine Tochter und das wirst du immer sein,
just von diesen Moment an ließ ich dich nicht allein,
als ich von dir erfahren, dich zum ersten Mal geseh’n,
war mir klar mit dir gemeinsam den Weg zu geh’n.