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Gedichte über die Einsicht - Seite 26


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Ein beliebiger Tag....., an einer Ampel

Die Ampel zeigte Rot,
die Fußgänger mussten warten,
hatten Zeit den Verkehr zu beobachten.
Dem Überweg sich zwei Damen näherten,
sie kamen nicht allein,
hatten ihren Roll-Arthur dabei,
es schien als hätten sie es eilig,
wollten gar nicht stehen bleiben,
gleich weiter über die Straße heizen.
Die Ampel immer noch ein kräftiges Rot anzeigte,
die Damen maulten,
Rot viel zu lange sei, die eine meinte.

Jetzt war es soweit, die Ampel zeigte Gelb,
die Damen preschten los, als gäbe es dafür Geld,
nur, hier der Bordstein im Wege war,
wie dieses Hindernis überwinden,
war ihnen noch nicht ganz klar.
Grün war es nun mittlerweile ,
kein Passant mehr zusehen,
hatten sich beeilt mit dem Hinübergehen.
Die Damen zerrten und zogen,
bis fast sich der Roll-Arthur verbogen.

Die Ampel nun total gehüllt in dunkles Grün,
man konnte es nicht besser sehn.
Konnte es den Damen gelingen,
vor Gelb und Rot noch über die Straße zuspringen?
Sie waren gerade dabei
Rot,........Rot, die Ampel schrie.... Rot,
wenn du weitergehst, dann bist du mausetot.
Der Damen Geduld war verspielt,
eine Schwung nahm mit dem Fuß,
der Ampel einen Tritt verpasste,
dass es nur so krachte,
sie die Ampel umfasste,
rüttelte und schüttelte,
als wäre sie ein Apfelbaum;
was für ein Alptraum.

Die Ampel wechselte die Farbe
vor Scham und wurde Rot.
Die beiden Damen kamen nun wirklich in Not,
es war schwierig für sie die Straße zu überqueren.
Es schien als wollten sie allein nach da drüben ,
kein Fußgänger ließ sich sehen.
Die eine zu der anderen Dame sagte:
Ist unser Tag nicht heute,
glaube nachhause zugehen wäre gescheiter.
Morgen ist auch noch ein Tag,
dann kommen wir sicher weiter.


19.02.2020 © Soso
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An die Grenzen kommen

Kraft erfordert’s an Grenzen zu kommen,
Ein neuer Berg, noch nie erklommen.
Grenzen, an die wir zuvor noch nie dachten,
Oh, über was wir noch vor paar Tagen so lachten.
Um was wir noch vor paar Tagen so bangten,
Erzählten von „Grenzen“, an die wir gelangten.
Nun erscheinen uns jene wie ein schöner Traum,
Denn Normalität, nun, die gibt es noch kaum.
Jede Berührung, jede Achtlosigkeit,
Jede Pflicht, jeder Einkauf, jedes Treffen zu zweit.
Noch nie haben so viel von uns dasselbe gedacht,
Noch nie haben so wenig von uns von Herzen gelacht.
Denn jene neuen Grenzen sind eine Qual,
Der Verlust der Kontrolle, doch uns bleibt keine Wahl.
Trotz all der Ängste, dem Ungewissen,
Uns ALLEN wurde der Alltag entrissen.
Noch nie haben wir ihn so sehr geschätzt,
Wie bei seinem Verlust, der uns mehr als entsetzt.
Noch nie zeigte man uns so im Klaren,
Wer wirklich da ist, und welche es noch nie waren.
Eine Zeit, die dem Einen beweist, wie viel er besitzt,
Und dem Ander‘n Existenzangst im Nacken sitzt.
Eine Zeit, in welcher der Eine zeigt,
Dass er hilft, anpackt, zu allem bereit.
Während der Charakter des Ander’n endlich erscheint:
Egoismus, naiv sein, jede Hilfe verneint.

Ja, das sind die Grenzen, an die wir nun hetzen,
Die dich in Panik, in Mut oder Rage versetzen.

Wie auch immer man sich eben nun fühlt,
Welche Aufgabe, welches Schicksal jetzt blüht,
Bleib‘ stark, halt fest, an dem, was du bist.
Solang‘ du die Rücksicht auf and’re bloß nicht vergisst.

An neue Grenzen zu treten heißt nicht nur Pein,
Sondern glaub‘ mir, danach wirst du stärker sein.
Ach, und jetzt schreib ich’s dann doch noch,
Kannst du’s mir verzeih’n?
Wenn’s nicht unbedingt sein muss, dann bleib‘ heut daheim.
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