Unschockbar

Ein Gedicht von Nico Fender
Jedes neue Jahr hat es mir gezeigt:
Ja, es geht noch schlimmer.
Und ob mich ein Idiot nun zu Weißglut treibt,
ich weiß, es geht noch dümmer.

Alles soll sich ändern, in Bewegung bleiben,
jedes Taboo von heut', ein Trend von Morgen.
und obgleich die Erde stirbt und Menschen leiden,
d'rum soll sich doch die Zukunft sorgen.

Denn ICH stehe hier im Rampenlicht,
der ICH zermalmen werd' und zerstören
unseren Feind, den Fremden, den Ketzer und Bösewicht
alles mir nimm, es soll nur mir gehören.

Alles mein, doch das größere ICH wird's nehmen,
und durch seine Erben wiederum beraubt.
Ewig wird der törichte Narr sich danach sehnen,
was er nur mit Gewalt zu bekommen glaubt.

Ein Land, ein Glaube, ein Ziel und eine Idee.
Das ist wofür ich heut' vernichte.
Und wundere mich, es tut wieder weh,
wenn ich morgen euch davon berichte.

Doch kein Tropfen fließt über das Gesicht,
keine Braue ziehen sich mehr zum Wundern empor.
hinten die Nackenharre, sie stehen nicht
und auch der Mund bringt weder Oh noch Boah hervor.

Denn ich weiß jetzt wer unter einer Decke steckt,
das größte Unding lässt mich trocken,
der Teufel verliert den Überraschungseffekt.
Auf's Neue enttäuscht, doch nicht mehr zu schocken

N.Fender

Informationen zum Gedicht: Unschockbar

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02.01.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Nico Fender) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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