Gedichte über Einsamkeit (Seite 93)

Hässlich

Ich bin so hässlich das mir graut
kein Stern zu mir hernieder schaut
meine Züge sind entglitten
bin lange schon mit mir zerstritten

Seit jeher scheu ich Tageslicht
es offenbart mein Ungesicht
nur in der Nacht trau ich mich raus
Schnee bedeckt ein jedes Haus

Deine Schönheit ist mein Hohn
ich würd dich gern mit Blei entthron
an Halloween bin ich der King
nur da ergibt mein Dasein Sinn

Dann drängen Menschen schnell zuhauf
drücken, ziehen, bewundern meine Haut
lebensecht werd ich genannt
von jedem Neider voll verkannt

Ich schließ mich weg im Kämmerlein
möchte weinen
stumm nach Liebe schreien
keiner sieht mich leiden

Ich werde heut zur Bank noch gehen
mit meinem Gewehr Geld abheben
dann ist der Fluch von mir gebannt
und ich werde schön genant

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Unvollkommen

Das Trugbild fällt in tausend Scherben
wer hat den Quarzsand abbestellt
Glassuppe werd ich für dich kochen
sie auf deine Augen gießen
soll härten gegen Aasfresser
und lüstern Blick wird sprießen
zum Schein der Tadler

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Einsam

Ich trag den Speicher dicht am Herzen
pflanz ihn in ein feines Leder
weder Korn noch Sand in ihm
Kilobit türmen sich zu Gigabyte
die Gedanken ruhen
bis ich sie ruf
um mich zu ergötzen
am schönen Wort
um mich zu versehnen
im schönen Bild
wenn ich einsam bin

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DAS ENDE

Die Hilflosigkeit
geht über die Schwerelosigkeit

Alle Farben sind verblasst

Wo sind die Farben den nur hingegangen
wohin sind sie verschwunden?

Und wo ist das bisschen Geborgenheit hin
das noch übrig war?

Warum ist eine leere?

Wieso hört mich niemand?

Ich will nicht mehr
die Kraft geht zu Ende!

Stuttgart

Ich späziere manchmal in Stuttgart
als wenn mein Impuls zu deinem Herzen lauft

auf dem Weg finde ich tintige Blätter
deine Traume fielen aus Dichters Feder

König Strasse schrieb dich so poetisch
Schloss Platz lies deine Haare aber tragisch

Zuschauern sind nachdenklich und unbewusste
immer allein sind jeder und deine Gäste

Ich anfange von deinen Herz zu lesen
Andern wandern nur auf deinen Spüren

Ich weiss nicht, wann sie dich plötzlich finden
aber ich werde bei dir bis Ewigkeit pulsen

Stuttgart ist so eine Hübsche Fraulein,
bin immer in der Menge, wie sich, allein

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