Ich und mein Schatten

Ein Gedicht von Melan 1980
Ich sitze in meinem Zimmer,
eine Kerze brennt.
Die Schatten spielen mit dem Feuer.
Das Spiel was sie spielen ist mir fremd geworden.

Ich sitze da,
schau ihnen zu.
Dieses Spiel mich erinnern lässt.
An alte Zeiten, wo ich einst glücklich war.

Die Erinnerung lässt mich lächeln, doch mein Blick bleibt starr.
Die Schatten sich lieben.
Alte Gefühle kommen auf.
Eine Träne zerläuft mir übers Gesicht.

Das Spiel der Schatten mich immer mehr hinreist.
Wie gebannt schau ich ihnen zu.
Einer der Schatten, soll ich das sein?
Zärtlich den anderen liebkost.

Ein Windstoß,
die Kerze erlischt.
Ich schließe das Fenster.
Und zünde die Kerze neu an.

Der Schatten der ich sein soll,
ist allein und alt geworden.
Bin das noch ich, der einst so glücklich war?
Ist er ein Abbild meiner Zukunft?

Nein,
so darf es nicht sein.
Ich schrecke auf und blass die Kerze aus.
Spüre das ich lebe und will gehen.

Doch die Kerze,
wie von Geisterhand,
sich wieder entzündet.
Ich drehe mich um und sehe den Schatten.

Er ist wieder jung und spielt das Spiel,
das sich Liebe nennt.
Ich sehe zu,
fang an zu lachen und verlass den Raum.

18.12.1997

Informationen zum Gedicht: Ich und mein Schatten

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29.07.2012
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