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Gedichte über Einsamkeit - Seite 92


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H. Gorbi

Gorbi, ein sowjetischer Intelektueller bäuerlicher Herkunft, ruht auf einem Stein irgendwo im weiten Rußland und schaut betrübt ins Land, denkt und spricht zu sich selbst:

Alle Esten,
Schauen nach Westen,
Und auch alle Letten,
Fast möchte ich wetten.
Erneuern und abrüsten,
Fürwahr kann ich mich brüsten,
Habe vieles bewegt,
Habe selbst die Satten erregt
Und für mich gewonnen,
Doch in unserem Land ist so manches geronnen.
Die Regale sind leer,
Die Herzen der Menschen schwer
Und Kräfte aufgesogen,
Ich habe niemanden betrogen,
Den Stalin verbannt,
Endlich auch Kreativität nicht verkannt.
Die Republiken toben,
Und Gott da droben,
Soll ich ihn um Rat nun fragen,
Opium, Massenpsychose, Märchensagen.
Ich werde weiterkämpfen,
Werde die Sinne meiner Gegner dämpfen;
Ich bin der Präsident,
Den jedes Kind der Welt wohl kennt.
Gottlob kommen nun auch Kredite,
Aus Deutschland, na bitte, ich bitte,
Sie zahlen für ihre Geschichte
Der Einheit im deutschen Lichte,
Um die NATO zu erweitern,
Und Bush-boy zu erheitern;
Bisher höre ich kein Danke,
Nein, nein, nein, nein, nicht ich wanke,
Schließlich im gesamten Osten,
Sie nun an Demokratien kosten,
Hinweggefegt der marode Spuk,
Stalins bürokratischer Unfug.
Doch unsere Partei in der Krise,
Hiervon und davon eine Prise,
Perestrojka, Kapital und was sonst noch,
Behende erneuert und sonst doch,
Wünschen das Sagen zu haben,
Um als Reformer durch Rußland zu traben ...

Gorbi schüttelt seinen Kopf, erhebt sich, um seinen langen Marsch durch das weite Land fortzusetzen.
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