Gedichte über Einsamkeit (Seite 53)

Es gibt keine Worte

Kein Wort kann beschreiben
die Sehnsucht, den Schmerz,
die Wunde, sie blutet,
es eitert das Herz.

Entzündet die Sinne,
ein Fieber so heiß.
Die Hoffnung ertrinket
in strömendem Schweiß.

Es gibt keine Worte
für das Ringen in mir.
Ihr seid mir so nahe,
doch niemals mehr hier.

Ach könnt´ ich noch einmal,
nein, ich mach mir was vor,
umarmen euch dreien,
die ich verlor.

Der Sturm tobt im Innern,
lasse ihn nicht ans Licht.
Nach außen da zeig ich ---
ein freundlich´ Gesicht.

Sabine Brauer

Dunkel in mir

In jeder Nacht lieg ich hier wach,
Zu später Stund wird mein Herze schwach.
Ich starr’ hinaus in die dunkle Nacht,
durch meine Gedanken so gemacht.

Ein Stern, mal zwei - sie leuchten hell,
Doch steht's verglühen sie zu schnell;
Niemals kann ich die Hoffnung greifen,
Mein Horizont bleibt ohne Silberstreifen.

Lisa Mann

Herzunruh

Im Schein
der kleinen Lampe
da schreib ich auf,
all diese Worte,
ach die vielen,
vielen Worte,
die derart drängen
vehement
aus mir heraus,
im Schein
der kleinen Lampe.

Gedanken,
die den Weg sich bahnen,
den Weg, der oftmals
so verwunden,
den Weg nunmehr
so tief
aus mir heraus.

Ich kann es selbst
manchmal nicht fassen,
es ist, als wär's
mir heilig Pflicht,
wenn Vers um Vers,
sich aus der Seele
dann kristallisiert
wohl als Gedicht.

Es ist, wie soll ich es
nur sagen,
so fragt mich bitte
nicht warum,
selbst noch an meinen
grauen alten Tagen,
als käm unendlich viel
ans Tageslicht.

Das Tor, das sich
nunmehr geöffnet,
es geht so leicht
nicht wieder zu.

So schreib ich auf,
was mir die Seele
aufgetragen.

Vielleicht,
ich weiß es nicht,
vielleicht,
kommt irgendwann,
mein Herz
nochmal
zur Ruh.

© Uschi R.

Kopf und Herz

Mein Herz verliert stark an Gewicht.
Mein Kopf sagt-egal, was du tust, es ändert nichts.
Mein Herz leitet mich an deinem Grab zu stehen!
Mein Kopf sagt - Nein-
Such deinen Jungen woanders, laß uns den Weg in die Dunkelheit nehmen.
Mein Herz weint bitterlich und still,
bleiben oder Gehn, weiß nicht was ich will.
Der Kopf ist müde, voll von Kummer, Sorgen, Zweifel und Wut.
Kopf zum Herz-Wielange Willst Du-
Soll es so weitergehen?
Willst du weiter voller Schmerzen am Abgrund stehen?
Was ist es das dich hält-
in deiner schmerzverzerrten, kalten Welt?
Fehlt dir die Kraft und auch der Mut -
es ist doch nur ein Schritt nach vorn, und es ist vorbei. Mit Schmerzen, Tränen, Angst und Zorn.

Per Mausklick Freunde sammeln

Hallo, mein Freund,
ein Freund, das biste.
Der Tausendste auf meiner Liste.

Ich weiß nicht einmal wer du bist,
woher du kommst und was du magst.
Ein lieber Kerl oder Sadist?
Hab‘ nicht einmal danach gefragt.

Ich habe dich noch nie gesehen,
und nichts von dir gelesen.
Werde dir nie zur Seite stehen.
Mein Freund, du unbekanntes Wesen.

Als Freund verlange ich nicht viel
denn das ist alles ganz egal.
Schau nicht einmal in dein Profil
was wirklich zählt, das ist die Zahl.

Ich bin ein Star im Internet.
Ich kenne Jeden, überall.
Hab‘ viele Freunde, hier im Chat
und auf dem ganzen Erdenball.

Menschen die im echten Leben
mich nicht mal mit dem Po ansehen.
Wollen mir ihre Freundschaft geben.
Fühl mich hier wichtig und auch schön.

Ich möchte viele Freunde finden
Ganz egal ob Frau, ob Mann.
Das hilft die Einsamkeit zu lindern.
Komm, werd mein Freund und klick mich an.

© Michael Jörchel

Gedichte über Einsamkeit - Seite 53

Es gibt keine Worte

Dunkel in mir

Herzunruh

Kopf und Herz

Per Mausklick Freunde sammeln