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Gedichte über Einsamkeit - Seite 197


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Der Untergrund

Du wurdest ausgestoßen
von der Welt dort oben
Du lebst nur von Almosen
der edlen Garderoben
Bleib kein dummer Bettlerhund
Folg mir in den Untergrund

Wir sind das große Zahnrad
Das man außen nicht sieht
Das jeden einzelnen Staat
Stets Weiter nach vorne zieht
Auf diesen Erdenrund
Willkommen im Untergrund

Wie Bruder und Schwester
Sind alle zusammen hier
Unser Band ist noch fester
Das sage ich jetzt zu dir
Wir sind ein echter Ehrenbund
Hier im weiten Untergrund

Sobald die Sonne untergeht
Die Schatten sich strecken
Ein kalter Wind durch die Straßen weht
Bis zu den entlegensten Ecken
Dann erwacht die große Stund
der Kindern aus‘m Untergrund

So folge mir in diese klare Nacht
Und ich zeige dir, was ich meine
Ich zeige dir unsere ganze Macht
Im Straßenlaternenscheine
Bis zur neuen Morgenstund
Sind wir wieder im Untergrund.

Siehe dort das Kind am Straßenrand
Der Mann in den dreckigen Lumpen
Die Frau dort im leichten Gewandt
Den Säufer mit dem vollen Humpen
Sie sind Teil vom Familienbund
Der aus dem weiten Untergrund

Alle lieben unsere reichen Angebote
Ob Händler, Regent oder edle Person
Von Sex, Diebstahl und zeugen von Toten
Und wer nicht zahlt den passenden Lohn
So erhält die Polizei über ihn einen Befund
Aus dem ehrbaren, edlen Untergrund

Habe keinen Grund für Sorgen
Solange du bei uns lebst
Gibt es immer einen guten Morgen
Weil du nach unseren Werten strebst
Also leb nicht mit der Hand im Mund
Sondern mit uns im Untergrund

Also willst du es wagen
Und ein Teil von uns sein
Du brauchst nur Ja sagen
Wir akzeptieren auch ein Nein
Bei Ja gebe ich jedoch stolz kund
Du bist ein Teil vom Untergrund
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