Die Einsamkeit ist wie ein langer Schatten,
sie legt sich Stück für Stück aufs ganze Land,
und wo wir eben Sonnenschein noch hatten,
berührt uns ihre kalte Hand.
Sie kommt zu uns stets in den Dämmerstunden,
wenn unbemerkt der Tag den Abend küsst,
hat manche Seele schon so schwer geschunden,
dass sie schon lange bluten müsst.
Sie steigt herauf vom tiefsten Grund des Meeres,
wo tausend Herzen sie gefangen hält,
und mit der Macht des allerstärksten Heeres,
holt sie uns dann in ihre Welt.
© Kerstin Mayer 2006