Ein Herz, das bis zum Hals mir schlägt,
ist das, was sich nicht mehr regt.
Der Traum, der vom Träumerischen her
wahr wird und dann lebt, gibt's nicht mehr.
Wie eine Lampe, die noch ein letztes Mal stark brennt, danach nie wieder,
so fühl’ ich mich, bis hin in alle Glieder.
Ich vermisse meine Impulsivität
und verabscheue die jetzige Realität.
Als sei ich aus einem Jahre langen Schlaf erwacht, während einer endlos langen Nacht.
Mein Herz war mal konzentrisch unterwegs, heute nicht mal mehr exzentrisch, unentwegt auf müder Bahn ohne wirklichen Weg.
Die kleinen Dinge von damals enormer Priorität sind heute fast unsichtbar und obsolet.
Als hätte sich mein ganzes Leben mir nie gezeigt, das, was wichtig war, ist heute so weit.
Nichts ist bunt, alles so profan, als würde ich ständig an meiner Seele hobeln, im völligen Wahn, doch alles, was ich sehe, ist fern von Span.
Ich hasse es, vor mich hin zu vegetieren, keine Angst mehr zu haben, Wichtiges zu verlieren.
Ich hasse es, vor mich hin zu vegetieren, keinen Mut massieren zu wollen und auch noch darüber zu grollen.
Jacob Seywald XIII