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Gedichte über den Dezember - Seite 27


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Zum letzten ...

( ... und zum Ersten)

Da lieg ich auf dem Kanapee
Vor mir steht eine Kanne Tee
Stecke unter einer flauschig dicken Decke
Darunter passen sogar die Füße, wenn ich mich nicht recke

Eingekuschelt ist mir wohlig warm
Spinne derweil in Gedanken Garn
Überlege nämlich hier Zurzeit
Wonach mir ist und ob es soweit

Das Jahr zu Resümieren
Ob es Grund fürs Amüsieren
Oder der Rückblick bloß verhärmt
Ob´s ein Jahr für das Niemand wirklich schwärmt

Von Corona waren wir gefordert
Von Professor Lauterbach beordert
Ganz auf Impfstoff eingestellt
Dem Virus ward der Weg verstellt

Da gab es ach so viele Gegner
Wie auch 'nen schwarzen Peter
Der solange hin- und hergeschoben
Bis er an Karneval dann jenseits Polens aufgehoben

Seitdem brennt Osteuropas Erde
Es scheuen dort bei Tag die Pferde
Selbst in der dunklen tiefen Nacht
Wird man dort ums Glück gebracht

Heut ist dem Mensch hier erstaunlich klar
Wer ihm stets Feind und Gegner war
Das Freund und Bruder ihm recht wichtig
Gemeinschaftsempfinden für ihn sehr richtig

Die Wirtschaft im Okzident bangt und bebt
Da sich alles um feindliches Öl, Gas und Kohle dreht
Der Weg zur Kornkammer der Welt
Ist den Armen und Hungrigen verstellt

Von humanitären Katastrophen
Unglücken, kleinen wie auch großen
Gab es im Jahr wirklich viel zu viele
Auf andren Wegen fassen wir erneut die gleichen Ziele

Das alte Feindbild erlebt nun Renaissance
In westlich-atlantischer Alliance
Wer Asien, dem Osten, heut noch traut
Dem deucht ‘s, dass er auf Sand gebaut

Doch wir haben in dem unsren schönen Land
Schon bald wieder die Zügel fest in unsrer Hand
Ob Mobilität, ob Energie, ob Klima, ob Inflation
Dank Genialität wird der Sieg zu unsrem Lohn

Doch denken wir auch an Queen Elisabeth zurück
Die verließ im September das Lebensglück
Schenken wir auch dem Papst einen Gedanken
Gehört Benedikt nun zu den Kranken???

Kurz: Was war nun gut, was schön und toll?
Wann war das Herz uns übervoll ????
Im Advent wohl nicht, kam doch der Garaus
Mit Fußballdeutschlands frühem Aus

Will man das vergangne Jahr noch loben
Empfiehlt es sich ganz anders auszuholen
Im Jahresverlauf wird uns erstaunlich klar
Was in der großen Welt, was in unsrer Näh geschah

Drum schaue Du, sinne ich bei mir
Wenn die Welt nicht Gut zu Dir
An Ohnmacht vorbei strikt auf dich selbst
Sieh was Du im Herzen trägst, in Händen hältst

Regiert und geregelt ist unser Leben
Soll es was Schöneres noch geben?
Zuversichtlich sind wir an diesem Jahresende
Harren Erwartungsfroh auf die Zeitenwende …

© Auris cAeli
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Prost oder Prosit?!

(Ein wohlmeinender Toast auf einen ordentlichen Schwips zum Jahresende …)

Das Jahr nun vorbei, zu End, herum
Entlass ich euch gern in Frieden drum
Jedoch mit der Bitte um baldige Entspannung
Und mit etwas Alkohol in heilige Verbannung

Ob nun Bier
Ein Gläschen da und eines hier
Ob Rum ob Sekt
es hat immer noch geschmeckt

Ob ein Glas Remy Martin
Tout droit dans mon Jardin
Ob ein Glas Contreau
Avec moi, le grand oisaeu

Im Gesicht die Nasenspitze, die vorne etwas rot
Röstet man zum Weine gerne auch mal Brot
Das hebt die Laune und die Stimmung, schmeckt dazu sehr gut
Löst die Zunge, befreit die Sinne und macht dem Menschen Mut

Der gute Tropfen scheint ein Muss, belebt er doch den Geist
Birgt so manchen Hochgenuss, der sich dann beweist
Öfters durch Gesang und Sprüche, zu denen man dann lacht
als des beschwipsten Menschen wahre kommunikative Macht ...

Sogar in der Kirche wird getrunken
Im Kelche dort des Christen Blut
Das Turibulum hat zumeist gestunken
Gar machtvoll zieht an des Teufels Glut

Im Rausch der Größe zu triumphieren
Über jedwedes menschliche Organ
Über organisiertes Herumstudieren
Nach des geliebten Verstandes Plan

Was nüchtern für uns, weil zu groß, unmöglich
Seis zu widerspenstig, zu stur oder wenig löblich
Wirkt nach zwei drei Gläschen durchaus niedlich
Je nach Art des Weines sogar gewissermaßen lieblich

Prickelnd herb das gemeine Abenteuer
Erhebt der Staat darauf Spirituosensteuer
Die dann vom Konsumenten einkassiert
Der reagiert dann völlig ungeniert

Indem er legal ererbten Freiraum nach Vermögen nützt
Ihn zur Not mit Aggressivitäten schützt
Um sich anderseits lachend zu ergeben
Mit guten Freunden leise lächelnd bis trunken grölend zu entschweben

Wobei die irdisch seelische Entfaltung
Entgegenläufig der inneren Enthaltung
Es wächst mit der Befreiung von der Pflicht
Des Menschen Meinung, deren Gewicht

Der reale Fakt tritt leisen Schritts zurück
Macht Platz für des Momentes kurzes Glück
Sensibilisiert uns für die feinen Sinne
Erlöst die verkrampfte inn‘re Stimme

Da gibt es nichts das Schöner, Größer, Weiter
Sinnt man in beschwipstem Kopfe heiter
Als das durch Partnerliebe fortgetragen sein
Verliert sich das Gleichgewicht jedoch schon an einem kleinen Stein

Um die transzendente Übersicht über Alkohol und Drogen
Sind wir Menschen sicherlich im Grunde wohl betrogen
Denn wer sich oft berauscht und damit glücklich wähnt
Der sich zuletzt ganz bestimmt um des Lebens Inhalt und dessen Länge grämt

Dazu sind die Menschen grundverschieden
Je nach Rausch hat man sich gar gemieden
Am Gebaren erkennt man dann später leicht
Wen man gut leiden kann und wem man besser weicht

***

Wenn wir also gewogen miteinander Toasten
Statt misslaunig und unlustgeplagt zu Prosten
Sind wir uns hold und ganz sicher auch bewusst
Man hat‘s gekonnt, gewollt und nicht gemusst …


© Auris cAeli
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