Im Mantel des Winters, aus Flocken gewoben,
liegt der Wald wie ein Märchen, aus den Zeiten verschoben.
Stille atmet aus Zweigen, schwer unter der Last,
wo der Atem der Erde den Frost nicht mehr fasst.
Ein Hirsch schwebt wie Schatten durch silberne Waldes gassen,
sein Geweih trägt die Sterne, die den Himmel verlassen.
Sein Schritt kaum zu hören, so sanft wie der Wind,
der die Flocken verweht und das Warten neu beginnt.
Der Fuchs schleicht im Dunkeln, ein Flimmern aus Rot,
wie ein Funke im Grau, wo die Kälte jetzt droht.
Mit Augen so wach, die das Herz des Waldes verstehen,
dort, wo lautlose Wunder im Winter geschehen.
Im Wipfel, fast unsichtbar, wartet ein Kauz,
sein Ruf wie ein Wispern ein uralter Brauch.
Er kennt jede Spur, jedes Knacken im Weiß,
ein Wächter der Nacht, still und weise und leis’.
Das Reh steht im Schatten, die Ohren gespannt,
wie ein Blatt, das erzittert in kältester Hand.
Es lauscht in die Welt, die die Sonne anhält,
als der Winter sein Schweigen, wie ein Rätsel erzählt.
Ein Kaninchen huscht leise durch silbernen Schnee,
seine Spur bleibt zurück wie ein flüchtiges Weh.
So flüstert der Wald seine Lieder der Ruh’,
ein jedes Tier lauscht, sind mit den Winter per du.
Nur der Winter ist friedlich, doch streng in der Pflicht,
er kennt keine Eile, nur Schlaf und Verzicht.
Doch tief unterm Eis schlägt die Erde noch sacht –
der Puls einer Welt, die dem Frühling schon wacht.